
Im Bodenseeraum sorgt das Bodenseeschifferpatent (BSP) für Sicherheit auf dem Wasser. Der offizielle Bootsführerschein ist erforderlich für die Navigation auf dem drittgrößten See Mitteleuropas und wird von rund 17.000 Seglern und Motorbootfahrern erfolgreich absolviert. Das Patent, das auf Vereinbarungen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz basiert, attestiert den Schiffsführern die erforderlichen Kenntnisse für eine sichere Schifffahrt.
Der BSP befähigt seine Inhaber zum Steuern von Segelschiffen und Motorbooten und vermittelt Wissen über die regionalen Gegebenheiten. Die Ausbildung teilt sich in theoretische Inhalte wie Schifffahrtsrecht, Navigation und Meteorologie sowie praktische Kenntnisse über den Umgang mit Booten und Notfallsituationen. Zu den Prüfungsanforderungen gehören sowohl Theorie- als auch Praxisprüfungen.
Wichtige Regeln und Signale
Entlang des Bodensees sind zahlreiche Sicherheitszeichen und Signale von großer Bedeutung. Vorrangschiffe werden durch einen auffälligen grünen Ball mit einem Durchmesser von mindestens 50 cm gekennzeichnet, während Berufsfischer durch einen weißen Ball (Durchmesser mindestens 30 cm) erkennbar sind. Zudem sind Sportfischer mit Schleppangel durch eine weiße Flagge (mindestens 60 x 60 cm) ausgewiesen.
An den Hafeneinfahrten wird die Einfahrt von Vorrangschiffen durch drei lange Töne signalisiert, während zwei kurze Töne dreimal in einer Minute für das Nebelsignal der Häfen verwendet werden. Bei Nacht und in undurchsichtigem Wetter sind die Hafeneinfahrten durch rotes (Backbord) und grünes (Steuerbord) Licht markiert.
Für die Sicherheit der Wassersportler haben Taucher die Aufgabe, weiß-blaue Doppelständer aufzustellen. Das Wissen um diese Signale und Regelungen ist Teil der Ausbildung für den BSP, der ab März 2025 in vielen Segel- und Motorbootschulen wieder angeboten wird.
Im Hinblick auf die Ausbildung und Kosten für den Erwerb des Patents variieren diese je nach Einrichtung. Der theoretische Unterricht kostet zwischen 500 und 1.000 Euro, die praktische Ausbildung zwischen 800 und 1.500 Euro. Die Prüfungsgebühren liegen zwischen 200 und 400 Euro, während für die Erteilung des Patents Gebühren von 50 bis 100 Euro anfallen. Zudem gibt es staatliche Programme und Stipendien zur Unterstützung der Kosten.
Das Bodenseeschifferpatent ist nicht nur für die Sicherheit auf dem Wasser von Bedeutung, sondern bietet auch Karrieremöglichkeiten in Bereichen wie der Hafenwirtschaft oder als Kapitän auf Ausflugs- und Passagierschiffen. Die Gültigkeitsdauer des Patents beträgt fünf Jahre, wobei eine Verlängerung erforderlich ist, solange eine ärztliche Untersuchung und der Nachweis der Berufsausübung in den letzten fünf Jahren erbracht werden.
Für detaillierte Informationen zum Bodenseeschifferpatent und den dazugehörigen rechtlichen Vorgaben bieten Schwäbische.de und Schiffsradar.org umfassende Einblicke.