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Herbstblues: Wintervögel seltener als je zuvor in NRW!

Die bundesweite Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ ist am 12. Januar 2025 zu Ende gegangen. Insgesamt nahmen etwa 130.000 Personen an dieser größten wissenschaftlichen Mitmachaktion in Deutschland teil, die vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) organisiert wird. Dabei wurde ein leichtes Minus bei den Teilnehmerzahlen sowie der Anzahl der gesichteten Vögel pro Garten im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Insgesamt wurden fünf Prozent weniger Vögel beobachtet, was zu einem Rückgang der Sichtungen des Haussperlings um zwölf Prozent führte.

Kraniche aus Niedersachsen zogen aufgrund plötzlicher Kälte nach Frankreich, und ebenso gab es Meldungen über intensives Zuggeschehen von Kranichen aus mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen. In der Rangliste der häufigsten Vogelarten bleibt die Reihenfolge unverändert: An erster Stelle steht der Haussperling, gefolgt von der Kohlmeise und der Blaumeise. Besonders erwähnenswert ist der Anstieg der Sichtungen von Bergfinken um 209 Prozent sowie die Meldungen von Kernbeißern, die um 121 Prozent zugenommen haben. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der Amseln in mehreren Bundesländern stark, beispielsweise um 49 Prozent in Schleswig-Holstein.

Details zur Zählaktion

Die Zählaktion wurde ausgeführt, indem die Teilnehmer eine Stunde lang die maximale Anzahl jeder Vogelart, die gleichzeitig gesichtet wurde, notierten. Idealerweise wurde dies abends zum Sonnenuntergang an ruhigen Orten in Städten, wie Parks oder naturnahen Gärten, durchgeführt. Martin Rümmler, ein Vogelexperte des NABU, erläuterte, dass die Zählaktion auch darauf abzielt, die Aufmerksamkeit auf häufige Stadtvögel wie den Haussperling zu lenken und mögliche Rückgänge bei Stadtvögeln zu dokumentieren. Die Fütterung der Vögel wird besonders ab November empfohlen, um sie auch bei kaltem Wetter anzulocken und zu zählen.

Für die Zukunft sind weitere Zählaktionen geplant, darunter die „Stunde der Gartenvögel“ im Frühjahr sowie Zählungen von Insekten im Sommer, wie auf rbb24 berichtet wurde. Die Zählung der Wintervögel fand vom 10. bis 12. Januar statt, und es besteht weiterhin die Möglichkeit, die Meldungen bis zum 20. Januar einzureichen.