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Werkarena in Basel: Gewerbeflächen leer – Was steckt dahinter?

In der Werkarena in Basel herrscht Unsicherheit bezüglich der künftigen Nutzung der Flächen. Aktuell sind Zollagenturen die wenigen Mieter im komplexen Gebäude, während das Grundgeschoss mit 2300 Quadratmetern leer steht, obgleich es auf der Website als „vermietet“ angegeben ist. Zudem sind die obersten drei Etagen, die zwischen 2600 und 3400 Quadratmetern variieren, noch verfügbar. Ursprünglich war die Werkarena als Standort für Gewerbe- und Handwerksbetriebe gedacht, doch derzeit gibt es keine entsprechenden Unternehmen vor Ort.

Der Gewerbeverband, unter der Leitung von Gabriel Barell, hatte zuvor Druck auf die Regierung ausgeübt, da die Stadt als „gewerbefeindlich“ wahrgenommen wurde. Barell äußerte Bedenken, dass im geplanten Lysbüchel-Areal zu wenig Gewerbeflächen vorgesehen seien. Es zeichnete sich ab, dass sowohl der Gewerbeverband als auch die Mitbesitzerin Steiner AG Schwierigkeiten hatten, größere Ankermieter zu finden. Vor einem Jahr zog sich der Gewerbeverband diskret zurück und äußert sich seitdem nicht mehr zu der Situation. Die Bauplanung der Werkarena lag in den Händen der Zürcher Firma Steiner AG, welche auch eine Minderheitsbeteiligung hält. Im vergangenen Juni musste die Steiner AG aufgrund eines Liquiditätsengpasses beim Konkursrichter erscheinen und plant nun, sich auf Immobilienentwicklung zu konzentrieren, ohne weiterhin als Generalunternehmerin aufzutreten. Diese Entscheidung könnte das Ende der Steiner AG beschleunigen, wie Bajour berichtete.

Bau und Entwicklung der Werkarena

Die Bauarbeiten an der Werkarena in Nord-Basel begannen im Herbst 2019, und die Grundstruktur der neuen Gebäude wurde bereits fertiggestellt. Eine Topping-out ceremony fand am 26. März 2021 statt. Das Projekt wird von Steiner AG, einem führenden Projektentwickler und Generalunternehmer in der Schweiz, entwickelt und realisiert. Eine Eröffnung des Komplexes war im Herbst 2021 geplant, die flexible Räumlichkeiten für leichte Industrie, Logistik und Büros bieten soll. Die Lage nahe der französischen Grenze ermöglicht eine gute Erreichbarkeit sowohl vom Stadtzentrum Basel als auch vom EuroAirport Basel-Mulhouse. Zudem besteht ein direkter Zugang zur A3 Autobahn.

Die Werkarena soll verschiedene Unternehmen und Start-ups ansprechen, indem sie gemeinsame Büroflächen, Besprechungs- sowie Konferenzräume bereitstellt. Ein innovatives Rampensystem sorgt für einen leichten Zugang von Nutzfahrzeugen zu den Gewerbeflächen. Das Bauprojekt erhielt Unterstützung von mehreren Einrichtungen wie dem Gewerbeverband Basel-Stadt, Immobilien Basel-Stadt sowie dem Business Parc Reinach, und stellt einen Fokus auf nachhaltige Standortentwicklung und hohe Lebensqualität. Steiner AG hat bereits Erfahrungen mit ähnlichen Projekten gesammelt, wie Steiner Development berichtet.

Die Werkarena bleibt somit inmitten von Herausforderungen im Bereich der Mieterakquise und der strategischen Ausrichtung der Steiner AG. Der Ausgang der Situation wird mit Spannung erwartet.