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In Rheinland-Pfalz sorgt ein Rechtsstreit für Schlagzeilen, da Naturschützer das Land verklagt haben, um den Mosel-Apollofalter zu schützen, der vom Aussterben bedroht ist. Die Klage richtet sich gegen Sondergenehmigungen, die es Winzern erlauben, Pflanzenschutzmittel mittels Hubschrauber in den Steilhängen der Mosel auszubringen. Diese Praxis wird als potenzielle Gefährdung für den bereits stark bedrohten Falter angesehen, dessen Lebensraum seit Beginn des 20. Jahrhunderts um die Hälfte geschrumpft ist.
In einem separaten Vorfall muss ein mutmaßlicher Fluchthelfer ab heute vor dem Amtsgericht Landau erscheinen. Er wird beschuldigt, einen verurteilten Mörder nach dessen Flucht in Germersheim nach Polen gefahren zu haben. Dieses Verfahren steht im Kontrast zu den Foren des Umweltschutzes, da auch der Sport im Fokus steht: Mainz 05 tritt heute um 20:30 Uhr in der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen an.
Umweltschutz und Landwirtschaft
Die Thematik rund um den Mosel-Apollofalter wird durch die Genehmigungen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weiter kompliziert. Am 11.03.2024 erteilte das BVL Genehmigungen für den Einsatz von Fungiziden mit Luftfahrzeugen in Weinbausteillagen, allerdings ohne insbesondere festgelegte Anwendungsbestimmungen, die den Schutz des Mosel-Apollofalters garantieren würden. Diese Entscheidungen stehen im Gegensatz zu den Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA), das in 26 Genehmigungsverfahren zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln involviert ist.
Die bisher erteilten Genehmigungen enthalten keine Abstandsauflagen, obwohl für 16 der beantragten Fungizide eine hohe Toxizität festgestellt wurde. Ein Umstieg auf Drohneneinsatz zur Pflanzenschutzmittelverteilung könnte das Risiko für den Mosel-Apollofalter verringern, da Drohnen tiefer fliegen und präziser arbeiten. Der erste Drohneneinsatz ist für das Frühjahr 2024 im Moseltal geplant. Dennoch erfordert dieser Umstieg extensive Genehmigungen und Schulungen, während die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen verschiedenen Akteuren zur Vereinbarung von Weinbau und Artenschutz weiterhin besteht.