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In Brandenburg wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln festgestellt. Laut einem Bericht von az-online.de wurde bislang kein weiterer Fall gemeldet. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat den Virustyp ermittelt und arbeitet an der Herstellung eines Impfstoffs. Aufgrund des Ausbruchs rechnet die Bundesregierung mit erheblichen Exportausfällen.
Die Geschäftsführerin des Bauernverbandes Altmarkkreis Salzwedel, Annegret Jacobs, äußerte die Hoffnung einer Eindämmung der Seuche. In dieser Woche finden Versammlungen des Landeskontrollverbandes (LKV) Sachsen-Anhalt statt, bei denen Ramón Rulff, Leiter des Gesundheitsamtes Altmarkkreis Salzwedel, Informationen zur MKS bereitstellen wird. Ab sofort gibt es im Altmarkkreis keinen Kälberhandel mehr.
Vorsichtsmaßnahmen und Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Christian Schmidt, Geschäftsführer der Agrargesellschaft Siedenlangenbeck, nannte verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, darunter die Begrenzung von Personen- und sonstigem Verkehr. Der Betrieb zählt rund 1000 Tiere, davon 550 Milchkühe. Schmidt stellte klar, dass die Versicherung für den nicht erzielten Gewinn bei Verlust von Tieren aufkommt, jedoch betonte er, dass MKS nicht auf Menschen übertragbar ist.
Philipp Fölsch, Geschäftsführer von Agrarprodukte Dambeck, berichtet von eigenen Futtermitteln und einem Verbot von Tierzukäufen im Betrieb. Er kündigte erhöhte Hygienemaßnahmen und ein Verbot von Besucherverkehr an. Der Betrieb Dambeck hat zwischen 800 und 900 Tiere; die Mastrinderaufzucht ist für ihn existenziell. Eine Mitarbeiterin des Landwirtschaftlichen Betriebs Jens Doose aus Apenburg-Winterfeld schilderte, dass der Kälberhandel derzeit stillsteht.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche wurde am 10. Januar 2025 im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, bestätigt. Das Virus, das insbesondere Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine sowie Zoo- und Wildtiere infizieren kann, ist weltweit verbreitet, jedoch seit 1988 nicht mehr in Deutschland aufgetreten. Die Maßnahmen zur Bekämpfung von Tierseuchen sind in Deutschland Aufgabe der Bundesländer.
Nach dem Ausbruch wurden umgehend Maßnahmen zur Tötung der betroffenen Tiere und zur Einrichtung von Sperrzonen eingeleitet. Epidemiologische Untersuchungen versuchen den Ursprung der Seuche zu klären und mögliche Kontaktbetriebe zu ermitteln, unterstützt durch das Friedrich-Loeffler-Institut. MKS ist für Menschen ungefährlich, und unter hygienischen Bedingungen besteht keine Gefahr von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten. Dennoch kann das Virus durch belebte und unbelebte Vektoren übertragen werden und sich über große Entfernungen verbreiten.