DeutschlandGütersloh

Jugendzentren in Gütersloh: Droht das Aus für wichtige Treffs?

In Gütersloh stehen die Jugendtreffs vor einschneidenden Veränderungen. Die Stadt plant im Rahmen eines Sparprogramms, bedeutende Einschnitte im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit vorzunehmen. Ein Vorschlag der Stadt sieht vor, dass bis zu vier Einrichtungen möglicherweise geschlossen werden, was mit Stellenstreichungen und Einsparungen bei Sachkosten einhergeht. Dies könnte bereits ab 2026 wirksam werden.

Wie die Neue Westfälische berichtete, wird am 16. Januar eine Ratsfraktionssitzung stattfinden, in der diese Vorschläge zur Diskussion stehen. Die Stadtverwaltung betont jedoch, dass keine endgültigen Entscheidungen getroffen wurden und Einsparungen in Abstimmung mit den Trägern erfolgen sollen. Geplant ist eine Reduzierung der Personalkosten in der offenen Kinder- und Jugendarbeit um zwei Vollzeitstellen, was eine Ersparnis von rund 240.000 Euro zur Folge hätte. Zusätzlich sollen 77.000 Euro durch eine fünfprozentige Reduzierung der Sach- und Overheadkosten eingespart werden.

Ungewisse Zukunft der Einrichtungen

Die angesprochenen Einschnitte würden eine wesentliche Reduzierung der Strukturen der offenen Kinder- und Jugendarbeit zur Folge haben. Aktuell besuchten im Jahr 2023 902 Stammbesucher und rund 900 unregelmäßige Besucher die Treffs. Die Einrichtungen sind über verschiedene Ortsteile verteilt, wobei vier der acht Einrichtungen von Kirchen betrieben werden. Die Stadt vermutet, dass diese kein Interesse an Zusammenlegungen zeigen werden. Zudem sind viele Einrichtungen an spezifische Gebäude oder Quartiere gebunden, wodurch Zusammenlegungen kaum möglich sind.

Die offenes Kinder- und Jugendarbeit wird von der Verwaltung als gesetzlich verankerte Kernaufgabe betrachtet und sieht ihren Zweck unter anderem im Jugendschutz und in der Prävention. Es bleibt unklar, welche Alternativen Kinder und Jugendliche haben, sollte dieses Angebot wegfallen. Möglicherweise würden sie auf Spielplätze und Schulhöfe ausweichen, wie auch bei Kreis Gütersloh angedeutet wird. Dort werden vielfältige Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zur Freizeitgestaltung aufgezeigt, die auch offentliche Treffs, spezielle Kurse, Ferienfreizeiten und Beratung umfassen.