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Skandal um die „Urbane Mitte“: Senat drängt Bezirk zum schnellen Bauen!

Im Herzen Berlins plant der Senat ein ambitioniertes Hochhausprojekt mit dem Namen „Urbane Mitte“, das im Park am Gleisdreieck entstehen soll. Laut entwicklungsstadt.de hat der Berliner Senat im Jahr 2023 einen Teil des Projekts an sich gezogen, was bei den Verantwortlichen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg auf Vorbehalte stößt. Es besteht die Gefahr, dass der Bezirk die Zuständigkeit für den letzten Teil des Projekts verlieren könnte.

Das Projekt umfasst insgesamt sieben neue Gebäude auf ehemaligen Bahn- und Brachflächen zwischen Kreuzberg und Schöneberg. Der derzeitige Standort beherbergt temporäre Nutzungen wie die Brauerei „Brlo“ und das Pionierprojekt „B-Part“. Der geplante Bau rechnet mit Hochhäusern zwischen 25 und 90 Metern Höhe, die sich um die U-Bahn-Station Gleisdreieck gruppieren sollen. Aufgrund der Lärmbelästigung durch den Bahnverkehr ist die angestrebte Nutzung fast ausschließlich gewerblich vorgesehen, während die Projektinitiatoren auch eine Mischnutzung mit Büroflächen sowie Sport-, Freizeit- und Kulturangeboten ins Auge gefasst haben.

Details zur „Urbanen Mitte“

Das Areal hat eine Größe von rund 34.000 Quadratmetern und soll eine Bruttogeschossfläche von 119.000 Quadratmetern umfassen. Ein besonderes Merkmal ist die geplante Entwicklung eines „Marketplace“ auf 8.000 Quadratmetern in historischen U-Bahn-Viadukten. Rund 3.000 Menschen sollen in der „Urbanen Mitte“ arbeiten. Gegen das Bauvorhaben haben sich 14 Initiativen zusammengeschlossen, die unter anderem Mängel im Planungsprozess kritisieren und Bedenken hinsichtlich der Übernutzung des Parks äußern.

Im Sommer 2024 zog der Senat das Planungsverfahren für den südlichen Teil des Projekts an sich. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg konnte sich jedoch nicht an die Anweisung der Senatsverwaltung zur zügigen Vorantreibung des Verfahrens halten. Bausenator Christian Gaebler forderte eine zügige Vorlage des Bebauungsplans für den Nordteil, doch der Bezirk plant, die Arbeiten daran erst ab 2027 wieder aufzunehmen, da man Überschneidungen mit der zukünftigen S-Bahn-Linie S21 befürchtet. Gaebler kritisierte das Vorgehen des Bezirks und stellte die Wahrnehmung des Landes Berlin als Vertragspartnerin in Frage.

Das Projekt „Urbane Mitte“ soll die letzte große Lücke zwischen den Bezirken Mitte, Schöneberg und Kreuzberg schließen, so urbane-mitte.de. Dabei wird eine Verbindung zwischen dem Park am Gleisdreieck und der umgebenden Stadt geschaffen. Die grünen Pläne sehen eine Kombination aus denkmalgeschützten Gebäuden und moderner Architektur vor und fördern verschiedene Entwicklungsaspekte wie Kollaboration, Mobilität, Nachbarschaft, Kultur und Verantwortungsbewusstsein.