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In Brandenburg wurde ein weiterer Verdachtsfall der Maul- und Klauenseuche (MKS) gemeldet. Der Sprecher des Landkreises Barnim bestätigte, dass die betroffenen Tiere bereits getötet wurden. Details über den Standort des betroffenen Tierbestands sowie Informationen zu den betroffenen Tieren wurden bislang nicht veröffentlicht.
Die Maul- und Klauenseuche trat erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland auf, als sie vorige Woche bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow, Landkreis Märkisch-Oderland, nachgewiesen wurde. Seitdem sind keine weiteren bestätigten Fälle aufgetreten. Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, hat Brandenburg ein Tiertransportverbot erlassen und Sperrzonen rund um den Fundort eingerichtet. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, da MKS hochansteckend für Klauentiere wie Rinder, Ziegen, Schweine, Schafe und Alpakas ist und auch viele Zoo- und Wildtiere betreffen kann, wie die Borkener Zeitung berichtete.
Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit
Zur Eindämmung der MKS wurde in Brandenburg eine Schutzzone eingerichtet. Proben der getöteten Tiere werden derzeit am Friedrich-Loeffler-Institut untersucht, wobei die Ergebnisse noch ausstehen. Bundesagrarminister Cem Özdemir hat zugesagt, die Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche zu unterstützen. Er betonte, dass Fleisch- und Milchprodukte aus der betroffenen Region nicht in der EU verkauft werden dürfen, wie ZDF berichtete.
Die wirtschaftlichen Folgen der MKS sind bereits spürbar, insbesondere für exportorientierte Unternehmen. Auf der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin wurden alle Paarhufer aufgrund der Seuche von der Teilnahme ausgeschlossen. Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt prüft mögliche Hilfen für betroffene Landwirte, und es wird sowohl auf EU- als auch Bundesebene nach Unterstützung für die indirekt betroffenen Landwirte gesucht. Bauernpräsident Joachim Rukwied plant Gespräche über einen Krisenfonds, während Brandenburgs Landesbauernpräsident Henrik Wendorff schnellen und unbürokratischen Schadenersatz für die Landwirte in den Restriktionszonen fordert.