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Ehemann wegen Femizid zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt – grausame Tat enthüllt!

Mitte Juni 2022 wurde unter einer Autobahnbrücke der A61 in Münster-Sarmsheim im Kreis Mainz-Bingen eine brennende Frauenleiche entdeckt, was zu großem Aufsehen in Rheinhessen führte. Ein Autofahrer bemerkte den brennenden menschlichen Körper und informierte die Polizei. Die Ermittlungen ergaben, dass die Leiche bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war. Eine Obduktion stellte fest, dass die Frau bereits tot war, als sie in Brand gesetzt wurde.

Die Mainzer Polizei konnte zunächst die Identität der Toten nicht klären. Um Fortschritte in den Ermittlungen zu erzielen, wurde eine Gesichtsrekonstruktion angefertigt und eine internationale Fahndung nach Hinweisen auf die Identität der Frau eingeleitet. Im Oktober 2022 gab es schließlich einen Durchbruch: Drei Fingerabdrücke der Toten gehörten zu einer vermissten Frau aus den Niederlanden. Ihr Ehemann hatte sie im Juni 2022 als vermisst gemeldet und behauptet, sie sei mit einem anderen Mann durchgebrannt.

Urteil gegen den Ehemann

Der Ehemann wurde in den Niederlanden wegen Totschlags zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Er gestand, dass er mit seiner Frau gestritten hatte, nachdem sie angekündigt hatte, ihn zu verlassen. Laut seinen Angaben schlug er sie, und als sie sich nicht mehr rührte, versteckte er ihre Leiche hinter der Couch. Zwei Tage später entschloss er sich, die Leiche zu entsorgen. Er wickelte sie in einen Teppich, transportierte sie im Auto nach Deutschland und zündete sie auf einem Parkplatz an.

Die niederländische Staatsanwaltschaft stufte die Tat als Femizid ein. Der Bruder des Opfers berichtete, dass die Schwester von ihrem Ehemann als Eigentum betrachtet wurde und sie aufgrund von Drohungen Angst vor einer Trennung hatte. Der Begriff „Femizid“ beschreibt die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts und wurde erstmals 1976 von der Soziologin Diana E. H. Russell geprägt. Laut einer Analyse der [Bundeszentrale für politische Bildung](https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/femizide-und-gewalt-gegen-frauen/517633/femizide-rechtlicher-rahmen-und-strafverfolgung/) ist der Femizid oft ein Ergebnis sexistischer Rollen- und Verhaltenserwartungen. In Deutschland wurde die Istanbul-Konvention, die darauf abzielt, geschlechtsbezogene Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, 2018 ratifiziert.