Mainz-Bingen

Neuer Festgottesdienst: Bischof Kohlgraf stärkt Pfarreien in Mainz

In einer aktuellen Stellungnahme hat Bischof Kohlgraf die bedeutende Rolle der Pfarreien als sichtbare Ausdrucksform der Kirche hervorgehoben. Er betonte, dass Pfarreien stabile Orte der Beheimatung darstellen und die Gemeinschaft fördern. Diese Gemeinschaft ist besonders wichtig, da Ehrenamtliche Unterstützung leisten, was eine Teilhabe für verschiedene Generationen ermöglicht. Pfarrkirchen sind häufig über mehrere Generationen hinweg Heimat für Gläubige und bieten einen Rahmen für wichtige Veranstaltungen wie Taufen, Sakramente, Eheschließungen und Gebete für Verstorbene.

Bischof Kohlgraf äußerte den Wunsch, dass die neugegründete Pfarrei ebenfalls als Heimat dienen soll, wobei ihr Aufbau aktiv gestaltet werden muss. Er hofft, dass dies auf innovative Weise gelingt. Der Festgottesdienst in Bingen stellte den ersten Gründungsgottesdienst dar, den Bischof Kohlgraf in diesem Jahr geleitet hat. Der leitende Pfarrer der neuen Pfarrei ist Markus Lerchl, und die Koordination übernimmt Pastoralreferent David Haub. Die Verwaltungsleitung liegt bei Knut Wissenbach. Im Rahmen des Pastoralen Weges werden zum 1. Januar 2025 insgesamt neun weitere Pfarreien aus bestehenden Pastoralräumen im Bistum Mainz gegründet, wie bistummainz.de berichtete.

Bedeutung der Option für die Armen

Ein weiterer zentraler Aspekt, der im Kontext der kirchlichen Entwicklungen erwähnt wird, ist die „Option für die Armen“. Dieses Konzept stellt die materiell armen Menschen in den Mittelpunkt und hat seine Wurzeln in der lateinamerikanischen Befreiungstheologie. Diese besagt, dass Armut oft mit Leid, Zerstörung von Menschen, Familien und Völkern sowie mit Tod verbunden ist. Die Befreiungstheologie analysiert die Ursachen der Armut und kritisiert soziale Ungerechtigkeit sowie unterdrückende Strukturen. Zudem ist die Option für die Armen kein zusätzliches sozialpolitisches Feld, sondern ein fundamentales Prinzip kirchlichen Handelns.

Papst Franziskus beschreibt in „Evangelii gaudium“, dass die göttliche Vorliebe für die Armen tiefere Konsequenzen für das Glaubensleben hat. Der Gedanke hinter dieser „vorrangigen Option für die Armen“ ist es, Solidarität mit den Bedürftigen zu zeigen und den Glauben auf eine Weise zu leben, die ihre Situation anerkennt. Die lateinamerikanische Kirche zeichnet dabei ein Bild von Armut, das als Herausforderung für das christliche Engagement verstanden wird. Die Armen werden als aktive Subjekte betrachtet, die nicht nur passiv Hilfe empfangen, sondern auch aktiv ihren Glauben leben und Handlungsoptionen entwickeln, wie bistummainz.de ausführlich beschreibt.