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Die Marktgemeinde Kirchseeon, gelegen im Osten Münchens, hat im vergangenen Jahr mit ihrem fest installierten Blitzer am östlichen Ortseingang eine erstaunliche Einnahme von über einer Million Euro erzielt. Die Auswertung der Gemeinde zeigt, dass insgesamt 34.500 Geschwindigkeitsverstöße gegen die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h registriert wurden, wobei die Verstöße anfangs etwa 4.000 pro Monat betrugen und im Dezember auf 2.400 sanken. Der Blitzer wurde vor einem Jahr am Spannleitenberg installiert, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, da die Strecke in der Nähe einer Grund- und Mittelschule sowie eines Kindergartens verläuft.
Vor der Installation des Blitzers wurden verschiedene Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und zusätzliche Beleuchtung getestet, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachten. Die meisten Verstöße waren geringfügig, wobei 23.676 Fahrzeuge zwischen 6 und 10 km/h zu schnell fuhren. Weitere Details zeigen, dass 6.886 Fahrzeuge um 11 bis 15 km/h und 2.326 Fahrzeuge um 16 bis 20 km/h zu schnell waren. Zudem überschritten 13 Fahrzeuge das Tempolimit um mehr als 60 km/h. Durchschnittlich passierten täglich knapp 16.000 Fahrzeuge die Strecke. Die Einnahmen aus den Bußgeldern fließen in den Haushalt der Marktgemeinde und werden für dringend notwendige Maßnahmen verwendet, wie die Sanierung der Grundschule in Eglharting und die Beschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge.
Hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen
Die in der Gemeinde registrierten Geschwindigkeitsverstöße haben die Aufmerksamkeit der lokalen Behörden auf sich gezogen. Der Blitzer am Spannleitenberg, der am 20. Dezember 2023 in Betrieb genommen wurde, überwacht den Verkehr auf der B 304 in beide Fahrtrichtungen und war in den ersten elf Tagen bis zum Jahresende mit 3.112 Tempo-Verstößen belegt. In 2.847 Fällen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die höchste gemessene Geschwindigkeit lag dabei 51 km/h über dem erlaubten Limit.
Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) äußerte sich nachdenklich über die Ergebnisse der Messanlage, die 24 Stunden am Tag in Betrieb bleibt, solange die Verstöße hoch sind. Zudem wird die Gesamtsumme der Bußgelder von der Bild-Zeitung auf rund 100.000 Euro geschätzt, was Bürgermeister Paeplow als ähnlich hoch wie die Anschaffungskosten für die Blitzeranlage bezeichnet.