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Erinnerungskultur: Gedenkveranstaltungen zum Holocaust im Kreis Trier

Am Sonntag, den 26. Januar 2025, finden in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert verschiedene Veranstaltungen statt, die an die Opfer des Holocaust erinnern. Die öffentliche Führung wird um 13 Uhr beginnen und soll etwa 1,5 Stunden dauern. Organisiert wird die Veranstaltung vom Förderverein und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Die Teilnehmer erhalten Einblicke in die Geschichte des Lagers. Um 15 Uhr wird Alfons Ludwig Ims aus seinem Buch „Die asoziale Pfälzer Familie“ lesen, welches die Geschichte seiner von den Nationalsozialisten stigmatisierten Familie schildert. Im Anschluss an die Lesung ist ein Austausch bei Kaffee, Kaltgetränken und einem kleinen Imbiss geplant. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.

Darüber hinaus lädt die Stadt Hermeskeil am 26. Januar ab 11 Uhr zu einem Rundgang im Gau Musterdorf ein, der sich mit der NS-Ideologie in der architektonischen und sozialen Gestaltung des ehemaligen Gau Musterdorfs beschäftigt. Treffpunkt ist der Rathausvorplatz. Am Montag, den 27. Januar, um 17 Uhr, veranstaltet die Verbandsgemeinde Konz eine Gedenkfeier im Kulturzentrum, bei der Vorträge und eine Ausstellung zum Thema Holocaust und seine Auswirkungen präsentiert werden.

Stolperstein-Rundgänge und Gedenkstund

In Saarburg werden am 26. Januar Stolperstein-Rundgänge angeboten. Die erste Führung mit Fokus auf die Schicksale in Beurig beginnt um 13.30 Uhr, Treffpunkt ist die Sozialstation des Deutschen Roten Kreuzes in der Bahnhofstr. 4. Eine weitere Führung zu den Schicksalen in Saarburg startet um 15 Uhr, Treffpunkt ist das Rathaus der Stadt Saarburg am Fruchtmarkt, Graf-Siegfried-Str. 32. Die Teilnahme an diesen Führungen ist kostenlos, jedoch ist eine vorherige Anmeldung notwendig (Tel.: 06581 99 46 42 oder E-Mail: amueseum@saarburg.de). Die Anzahl der Teilnehmer pro Führung ist auf etwa 20 Personen begrenzt.

Am Montag, den 27. Januar, findet um 18 Uhr eine gemeinsame Gedenkstunde des Landesverbands der Sinti und Roma Rheinland-Pfalz und der Jüdischen Kultusgemeinde Trier im Kurfürstlichen Palais Trier statt. Diese Veranstaltung gedenkt der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, unter ihnen rund sechs Millionen Juden und 500.000 Sinti und Roma.

Die Gedenkstätte SS-Sonderlager Hinzert wurde im Oktober 1939 in Hinzert bei Trier eingerichtet. Ursprünglich als Polizeihaftlager für angeblich straffällig gewordene Westwall-Arbeiter konzipiert, diente das Lager ab Juli 1940 auch als Durchgangslager für Häftlinge aus Luxemburg, Belgien, Frankreich und den Niederlanden, die in Konzentrationslager wie Buchenwald, Natzweiler oder Dachau deportiert wurden. Das Lager wurde im März 1945 von der SS aufgegeben; Häftlinge, die nicht marschfähig waren, wurden ermordet. Überlebende wurden Ende März 1945 von US-Truppen befreit. In den frühen 1990er Jahren wurde ein Konzept zur Gestaltung des Ortes als Gedenkstätte erarbeitet, welches 1994 in die Installation von Informationsstelen auf dem Gelände mündete. Eine Erweiterung um ein Dokumentations- und Begegnungshaus mit ständiger Ausstellung zur Geschichte des SS-Sonderlagers fand im Jahr 2005 statt. Die Gedenkstätte hat Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 13.00 und 14.00 bis 17.00 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Für weitere Informationen siehe Wochenspiegel und Bundeszentrale für politische Bildung: Wochenspiegel, bpb.