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Am 22. Januar 2025 hatte Robert Habeck die Möglichkeit, vor etwa 1200 Zuhörern in Leipzig zu sprechen. Die Veranstaltung, die im Kupfersaal stattfand, wurde von hohen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, darunter ein Sicherheitscheck und der Einsatz eines Sprengstoffspürhundes. Die Dauer des Events betrug knapp eine Stunde, wobei es keine Fragen aus dem Publikum gab. Habeck interagierte jedoch aktiv mit den Anwesenden, machte Selfies und nahm sich Zeit für eine ältere Dame. Viele Teilnehmer waren aus Halle (Sachsen-Anhalt) und dem Leipziger Umland angereist. Um die politische Botschaft der Grünen zu unterstützen, wurden Aufkleber und Sticker verteilt, die zum Mitmachen anregen sollten.
Die Anwesenden stellten eine diverse Gruppe dar, bestehend aus älteren Arbeitern und jungen Studenten. In seiner Ansprache versuchte Habeck, die Wähler durch eine Strategie der „Grüne-Verbürgerlichung“ anzusprechen. Trotz der Bemühungen hatten die Grünen in den Umfragen mit Schwierigkeiten zu kämpfen und lagen aktuell bei nur 13 Prozent laut einer INSA-Umfrage. Während der Veranstaltung sprach Habeck nicht über die aktuellen Belästigungsvorwürfe gegen Stefan Gelbhaar, äußerte sich jedoch kritisch zu populistischen Strömungen und warnte vor deren Einfluss auf die Gesellschaft. Dabei betonte er die Notwendigkeit eines klimaneutralen Wirtschaftswachstums und beschrieb die Vision einer „Bündnisrepublik Deutschland“, die auf Konsens und Zusammenarbeit basiert.
Habecks Warnung vor Populismus
Zusammen mit Habeck waren auch die sächsische Justizministerin Katja Meier und Energieminister Wolfram Günther anwesend. Meier sprach die Notwendigkeit an, rechtsextreme Gewalt sowie islamistischen Terror und organisierte Kriminalität zu verhindern. In den letzten fünf Jahren habe man den Schutz von Frauen vor sexualisierter Gewalt und die Rechte von queeren Menschen gestärkt. Meier verwies auf die historische Rolle von Bündnis 90, die für Freiheit kämpften und sich heute gegen autoritäre Regime wie das von Putin einsetzen.
Habeck warnte darüber hinaus, dass die Beteiligung von Populisten an der Regierung drohe, falls die Grünen nicht in den Landtag einziehen. Die Grundmandatsklausel könne den Grünen dabei helfen, wenn sie mindestens zwei Direktmandate gewinnen. Während die Veranstaltung so viele Besucher anzog, dass einige abgewiesen werden mussten, erhielten die Anwesenden nach Abschluss Äpfel von Wahlkampfhelfern, ein Zeichen des Dankes für ihr Kommen.