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Fahrgäste in Cottbus können ab 25. Januar ihre Meinung sagen!

Ab dem 25. Januar 2025 werden Cottbusverkehr und Spree-Neiße-Cottbusverkehr eine anonyme Fahrgastbefragung in Bussen und Straßenbahnen durchführen. Die Teilnahme an dieser Befragung ist freiwillig und soll dazu beitragen, Tarifinformationen für eine gerechte Verteilung der Fahrgeldeinnahmen im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg zu erfassen. Die Befragung dauert maximal zwei Minuten und erfasst keine personenbezogenen Daten.

Eine Neuerung in dieser Erhebung ist die Einbeziehung des bundesweiten Deutschlandtickets, wobei die Postleitzahl des Wohnorts abgefragt wird. Diese regelmäßige Erhebung findet alle drei Jahre statt; die letzte fand 2022 vor der Einführung des Deutschlandtickets statt. Die Fahrgäste werden gebeten, ein gültiges Ticket vorzulegen, um Tarifstufe, Verkehrsunternehmen und Preis abzulesen. Aktuell decken die Fahrgeldeinnahmen nur etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtkosten für den ÖPNV; der verbleibende Teil wird durch öffentliche Zuschüsse finanziert. Im Schülerverkehr erfolgt die Befragung ebenfalls anonym, wobei Kinder Haltestellen nennen sollen, an denen sie ein- und aussteigen.

Herausforderungen und Potenzial des Deutschlandtickets

Das Deutschlandticket spielt eine bedeutende Rolle im öffentlichen Nahverkehr, doch bleibt der Preis eine der größten Hürden für Nicht-Nutzer. Laut einer Studie würden 30 % der Befragten das Deutschlandticket bei einem günstigeren Preis kaufen. Fehlende passende Verbindungen (36 %), mangelnde Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit (28 %) sowie eine schlechte Anbindung der Haltestellen (23 %) werden als Hauptgründe für die Nichtnutzung vermisst. Die Verbesserung des ÖPNV-Angebots und der Zuverlässigkeit ist insbesondere in ländlichen Gebieten notwendig.

Das Deutschlandticket soll die Nutzung des ÖPNV fördern und den Verkehr vom motorisierten Individualverkehr verlagern. Insgesamt wird das Ticket in der Bevölkerung positiv wahrgenommen, jedoch sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die Effektivität zu steigern, insbesondere durch bessere ÖPNV-Anschlüsse und zuverlässigen Nahverkehr. Es zeigt sich, dass Nutzer und Nicht-Nutzer stark in Lebenssituationen, Persönlichkeitsmerkmalen und Mobilitätsverhalten differieren, wobei insbesondere das Alter eine Rolle spielt: Nutzer sind meist unter 55 Jahre, haben einen höheren Bildungsgrad und arbeiten in Vollzeit, während Nicht-Nutzer häufiger über 55 Jahren alt sind und im Ruhestand leben.

Die aktuelle Studie der Fraunhofer-Allianz Verkehr zeigt, dass das Deutschlandticket noch Potenzial hat, insbesondere in Regionen mit eingeschränkter Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel, trägt jedoch zur häufigeren Nutzung des ÖPNV und zur Reduzierung von Autofahrten bei, wie [niederlausitz-aktuell.de](https://www.niederlausitz-aktuell.de/niederlausitz-aktuell/orte/cottbus/287520/ab-25-januar-cottbusverkehr-startet-fahrgastbefragung-in-bus-bahn.html) berichtete. Laut [iml.fraunhofer.de](https://www.iml.fraunhofer.de/de/presse_medien/pressemitteilungen/studie-deutschlandticket.html) wird das Deutschlandticket selten deutschlandweit verwendet, sondern hauptsächlich als lokale Erweiterung genutzt, was zeigt, dass die Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs und Nachhaltigkeitseffekte gestiegen sind.