DeutschlandSächsische Schweiz-OsterzgebirgeSchweiz

Erster Waldfriedhof in Kreischa: Natur trifft auf Trauerkultur!

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wird der erste Waldfriedhof eröffnet. Der „Bestattungswald Kreischa am Wilisch“ entsteht auf einer Fläche von drei Hektar und soll Anfang Mai officially eingeweiht werden. Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung haben sich bereits rund 20 Interessenten auf einer Liste eingetragen.

Der Waldfriedhof ergänzt die bestehenden Bestattungsarten und fördert eine alternative Form der Bestattung. Ziel ist es, den Umgang mit dem Tod stärker in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Verantwortlich für den Betrieb sind Waldbesitzer Johannes von Hertell, Verwalter Franz von Rotenhan und die Gemeinde Kreischa.

Details zum Waldfriedhof

In dem neuen Bestattungswald werden ausschließlich Urnenbeisetzungen durchgeführt. Vor der Eröffnung werden die Bäume eingemessen und ein Andachtsplatz mit Kreuz, Altar, Tischen und Holzbänken eingerichtet. Der Waldfriedhof wird durch Bäume, Sträucher und Zäune abgegrenzt, wobei der Mindestabstand zu Wohngebäuden 35 Meter beträgt. Auch Parkmöglichkeiten für Besucher müssen bereitgestellt werden.

Die Kosten für eine Grabstelle am Gemeinschaftsbaum liegen zwischen 850 und 1.350 Euro, während ein Familienbaum bis zu 7.900 Euro kosten kann. Dieser bietet Platz für bis zu vier Verstorbene. Kinder bis 14 Jahre können an einem Engelsbaum beigesetzt werden, wobei die Grabstelle kostenlos ist, jedoch eine Servicegebühr von 450 Euro zu entrichten ist. Grabstellen am Familienbaum sind für 40 Jahre, an Gemeinschafts- und Försterbäumen für jeweils 20 Jahre gültig.

Nach festgelegten Richtlinien dürfen Angehörige bei der Beisetzung die Urne selbst tragen und Musik spielen lassen. Grabschmuck und Kerzen sind hingegen nicht erlaubt, LED-Lichter hingegen schon. Spezielle biologisch abbaubare Schmuckurnen sind vorgeschrieben.

Zusätzlich zur Eröffnung des Waldfriedhofs in Kreischa stellt sich die Waldbestattung als interessante Option für viele Angehörige dar. Laut fnweb.de handelt es sich dabei um eine Bestattungsform, bei der die verstorbene Person in einer biologisch abbaubaren Urne am Fuß eines Baumes beigesetzt wird. Dies kann in speziellen Wäldern wie Friedwäldern oder Ruheforsten erfolgen und bedeutet oft eine naturnahe und individuelle Alternative zur klassischen Beisetzung. Die Waldbestattung erfreut sich wachsender Beliebtheit und ist eine zunehmend gefragte Option in Deutschland.