
Hella, ein etablierter Autozulieferer mit Sitz in Lippstadt, wird seinen Standort in Nellingen, Baden-Württemberg, schließen. Die Gemeinde erhielt die Nachricht von dieser Schließung durch eine Immobilienanzeige. Der Grund für diesen Schritt sind hohe Kosten und eine geringe Auslastung des Werks. Die Schließung wird zum 31. März 2025 wirksam sein und betrifft etwa 25 Arbeitsplätze. Bürgermeister Christoph Jung äußerte Unmut über die Informationspolitik von Hella. Das Unternehmen entschuldigte sich für das Vorgehen und erklärte, dass interne Gespräche mit dem Betriebsrat bereits im November 2024 begonnen hatten. Die Belegschaft wurde am 22. Januar 2025 über die Pläne informiert.
Hella wurde 1899 gegründet und ist besonders bekannt für die Herstellung von Lichtanlagen für Fahrzeuge. Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro und beschäftigt rund 37.770 Mitarbeiter. Hella gehört seit 2021 mehrheitlich zum französischen Forvia-Konzern, der ebenfalls mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist. Gemeinsam mit anderen Autozulieferern wie ZF Friedrichshafen und Michelin hat Hella angekündigt, Standorte in Deutschland zu schließen oder dies bereits getan.
Entlassungen und Stellenabbau bei Hella und Forvia
Forvia plant in den kommenden fünf Jahren den Abbau von bis zu 10.000 Stellen, was rund 13 % der gesamten Beschäftigung entspricht. Derzeit sind etwa 150.000 Mitarbeiter weltweit bei Forvia beschäftigt. Unklar ist, wie viele Stellen konkret im Hella-Werk in Lippstadt betroffen sind. Das Unternehmen wird frei werdende Stellen nicht wieder besetzen und zeigt Zurückhaltung bei Neueinstellungen. Die Fluktuationsrate liegt jährlich bei 2.000 bis 2.500 Mitarbeitern. Der Stellenabbau bei Forvia erfolgt nicht sofort in Form von Entlassungen, sondern geht einher mit einer restriktiven Einstellungspolitik.
Das Unternehmen hat als Ziel, die Kosten bis 2028 um jährlich 500 Millionen Euro zu senken, um die Gewinnmarge auf das Vor-Corona-Niveau von 7 % zu bringen – im Jahr 2023 lag diese bei lediglich 2,5 %. Forvia reiht sich somit in eine Reihe von Automobilzulieferern ein, die Stellenabbau angekündigt haben, dazu zählen auch ZF mit 12.000 Stellen, Bosch mit 3.000 und Continental mit 6.500.