Bamberg

Bambergs Ankerzentrum bleibt – Stadt plant neue Konzepte für Flüchtlinge!

Das Ankerzentrum in Bamberg, das nach zehn Jahren Betrieb ursprünglich bis Ende 2025 geschlossen werden sollte, bleibt gemäß einer Entscheidung des Innenministeriums vorerst bestehen. Diese Maßnahme hat weitreichende Auswirkungen auf die 1.200 derzeit im Ankerzentrum untergebrachten Geflüchteten, die dort Registrierung, medizinische Versorgung und Unterstützung bei Asylanträgen erhalten. In der Vergangenheit waren hier bis zu 2.800 Personen untergebracht.

Die Geflüchteten wohnen in ehemaligen Wohnanlagen der US-Armee, die mietfrei zur Verfügung gestellt wurden. Vor Ort gibt es eine Kantine sowie ein Schulgebäude für verschiedene Klassenstufen, das auch Vorschulkinder betreut. Die meisten Geflüchteten verbleiben in diesem Zentrum üblicherweise zwei bis drei Monate, bevor sie in andere Städte und Gemeinden in Oberfranken verteilt werden.

Dezentrale Unterbringungskonzepte in Bamberg

Parallel zur Situation im Ankerzentrum hat die Stadt Bamberg ein dezentrales Unterbringungskonzept vorgelegt. Dieses Konzept stieß jedoch auf starke Ablehnung in der Bevölkerung, da 71 Prozent der Stellungnahmen kritisch waren. Auch Innenminister Joachim Herrmann äußerte sich negativ zu den vorgeschlagenen Standorten des Konzepts.

Um die Diskussion um die dezentrale Unterbringung zu fördern, hat die Stadt zudem eine neue Internetseite eingerichtet, auf der Bürger Informationen über die verschiedenen Standorte für die Unterbringung von Asylsuchenden finden können. Insgesamt wurden 26 mögliche Standorte im Stadtgebiet identifiziert. Der Stadtrat plant, im ersten Quartal 2025 eine endgültige Entscheidung zu treffen. Die Vorschläge sowie die Rückmeldungen der Bevölkerung fließen in die Entscheidungsfindung mit ein.

Bürger können ihre Meinungen zu den vorgeschlagenen Flächen auf der Webseite einreichen. In Anbetracht der kritischen Rückmeldungen zu den bisherigen Plänen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um das Ankerzentrum und die dezentralisierte Unterbringung von Geflüchteten weiter entwickeln wird.