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Sachsen-Anhalt kämpft mit bezahltem Studium gegen Lehrermangel!

Sachsen-Anhalt hat ein bezahltes Studienprogramm für Lehramtsstudierende ausgeweitet, um dem akuten Lehrermangel in der Region entgegenzuwirken. Das Programm wurde im vergangenen Wintersemester in Zusammenarbeit mit der Universität Magdeburg ins Leben gerufen und bietet den Studierenden finanzielle Anreize, um ihre Ausbildung abzuschließen und anschließend mindestens fünf Jahre an einer Schule in Sachsen-Anhalt zu unterrichten.

Im Rahmen des Programms erhalten Lehramtsstudierende monatliche Stipendien von 1.400 Euro während ihres Bachelorstudiums und 1.540 Euro im Masterstudiengang. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) unterstrich die Dringlichkeit, zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen, während Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) betonte, dass das Projekt deutschlandweit einzigartig sei und einen „Sogeffekt“ auf potenzielle Lehrkräfte ausübe. Im Herbst 2024 begonnen 30 Studierende mit ihrer Ausbildung, von denen derzeit noch 28 eingeschrieben sind. Zwei Studierende mussten ihr Studium aus familiären Gründen beenden.

Details zum Studienangebot

Das Programm verzeichnete 80 Bewerbungen und konzentriert sich insbesondere auf Sekundarschulen in den Regionen Altmarkkreis Salzwedel, Stendal, Börde und Jerichower Land. Laut dem Bildungsministerium fehlen in Sachsen-Anhalt zwischen 700 und 800 Lehrkräften, insbesondere in Sekundarschulen.

Zusätzlich können angehende Lehrkräfte ihr Referendariat an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg absolvieren. Dabei stehen verschiedene Fächerkombinationen zur Auswahl, darunter Deutsch mit Ethik, Chemie oder Technik sowie Mathematik mit Chemie, Technik oder Physik. Ab dem kommenden Jahr wird auch Informatik als Fach hinzukommen. Der Bewerbungszeitraum für das duale Studium erstreckt sich vom 15. Mai bis 15. Juli. Wissenschaftsminister Willingmann äußerte, dass bei hoher Nachfrage eine Erhöhung der Studierendenzahl möglich sei und eine Ausweitung auf weitere Mangelfächer denkbar ist. Zudem wird erwartet, dass die Universität Halle höhere Praxisanteile im Lehramtsstudium umsetzt, um den sogenannten Praxisschock abzumildern und eine höhere Erfolgsquote bei den Studierenden zu erreichen. Die Hochschule in Halle ist für die Ausbildung der meisten Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt verantwortlich.