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Ebersberger Stadtrat sagt Nein zur Öko-Modellregion – Finanzielle Bedenken!

Der Ebersberger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung entschieden, den Beitritt zur Öko-Modellregion der Verwaltungsgemeinde Glonn abzulehnen. Diese Entscheidung fiel im Rahmen des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses mit nur zwei Gegenstimmen und unterstreicht den Fokus des Gremiums auf Haushaltskonsolidierung und finanzielle Belastungen.

Die Verwaltungsgemeinde Glonn hatte angrenzenden Gemeinden die Möglichkeit angeboten, Teil der staatlich anerkannten Öko-Modellregion zu werden. Ziel der Öko-Modellregionen ist es, den Ökolandbau zu fördern, die Bio-Anbaufläche zu steigern und Regionalität mit ökologischer Erzeugung zu verbinden. In diesem Rahmen können Betriebe im Bereich Biolebensmittel Förderungen beantragen, die unter anderem die Vermarktung, Ausstattung und Verarbeitung betreffen. In den ersten fünf Jahren nach der Anerkennung steht jährlich ein Budget von 100.000 Euro für Projekte zur Verfügung, wobei 50 Prozent dieser Summe als Förderung bereitgestellt werden.

Hintergrund zur Öko-Modellregion

Die VG Glonn wurde am 20. März 2023 als staatlich anerkannte Öko-Modellregion ausgezeichnet und ist Teil des bayerischen Landesprogramms „Bio Regio 2030“. Dieses Programm hat das Ziel, bis 2030 einen Anteil von 30 Prozent Ökolandbau zu erreichen und die Entwicklung regionaler Bio-Wertschöpfungsketten zu fördern. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung des Bewusstseins für bio-regionale Ernährung in der Bevölkerung, sowie die Vernetzung von Erzeugern, Verarbeitern, Vermarktern und Konsumenten.

Die Ebersberger Ausschussmitglieder äußerten, dass sie keine weiteren freiwilligen Leistungen für notwendig erachten, auch wenn der Beitritt zur Öko-Modellregion zusätzliche Vorteile bringen könnte. Der Bürgermeister sowie mehrere Stadträte betonten die finanziellen Herausforderungen, die die Stadt bewältigen muss. Lediglich zwei Räte, Susanne Schmidberger von den Grünen und Toni Ried von den Freien Wählern, befürworteten den Beitritt.

In Ebersberg gibt es zurzeit zehn Biobauern und verschiedene Verarbeiter wie Bäcker und Metzger, die Produkte aus der Bioschiene anbieten. Die jährlichen Kosten für die Beteiligung an der VG Glonn belaufen sich momentan auf 30.000 Euro, die auf sechs Gemeinden verteilt werden, was für Ebersberg eine jährliche Belastung von 5.000 Euro bedeutet.

Für Interessierte wird eine Veranstaltung zur Vorstellung der Hauptprojekte der Öko-Modellregion Glonn am 21. April um 19:30 Uhr auf Gut Georgenberg angeboten, um das Konzept näher kennenzulernen, wie Süddeutsche.de berichtet.