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50 Jahre Gebietsreform: Wie Ingolstadt sich verändert hat!

Ein bemerkenswerter Rückblick auf die Gebietsreform in Bayern wurde kürzlich von Hermann Regensburger gegeben, der die Proteste im November 1971 im Ingolstädter Landratsamt gegen die geplante Auflösung des Landkreises Ingolstadt in Erinnerung rief. Diese Reform war Teil eines umfassenderen Prozesses, der die Anzahl der Landkreise in Bayern von 143 auf 71 reduzierte. Regensburger bemerkte, dass der Landkreis Ingolstadt aufgelöst wurde, was dazu führte, dass die Einwohnerzahl in der ehemaligen Kreisstadt Ingolstadt durch Eingemeindungen anstieg.

Die Gebietsreform, die in den 1970er Jahren stattfand, veränderte die Kommunalstruktur erheblich. Die Zahl der Gemeinden wurde von ursprünglich 7004 auf 2050 verringert, was oft gegen den Willen der Bevölkerung geschah. Ministerpräsident Alfons Goppel beauftragte Innenminister Bruno Merk mit dieser Reform, mit dem Ziel, kleinere Kommunen finanziell und personell zu entlasten und leistungsfähigere Verwaltungseinheiten zu schaffen.

Richtlinien und Auswirkungen der Reform

Die Reform setzte Richtwerte für neue Landkreise fest, die mindestens 80.000 Einwohner umfassen sollten, während kreisfreie Städte mindestens 25.000 Einwohner und eigenständige Gemeinden 5000 Einwohner aufweisen mussten, wobei letzteres später auf 2000 korrigiert wurde. Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern sollten Verwaltungsgemeinschaften bilden. Regensburger sieht die Reform als notwendig und positiv für die Entwicklung der Region Ingolstadt an, während Historikerin Julia Mattern auf negative Folgen wie schlechtere Verkehrsanbindungen und den Verlust politischer Repräsentation hinweist.

50 Jahre nach der Reform bewertete Innenminister Joachim Herrmann die Veränderungen als „bestens bewährt“. Der Bayerische Gemeindetag unter der Leitung von Matthias Simon sprach sich jedoch gegen eine neue Gebietsreform aus und plädierte stattdessen für mehr interkommunale Zusammenarbeit und Digitalisierung. Das Innenministerium plant gegenwärtig keine neue Reform, sondern einen einheitlichen kommunalen IT-Anbieter bis Ende 2025.

In diesem Kontext kündigte die AfD ein Volksbegehren für ein Asylnotstandsgesetz an, um den Kommunen mehr Entscheidungsfreiheit bei der Unterbringung von Asylbewerbern zu geben. Parteien wie die CSU, SPD, FDP und Grüne sprechen sich klar gegen eine neue Gebietsreform aus und betonen die Wichtigkeit von Verwaltungskooperationen. Roland Weigert von den Freien Wählern äußerte die Möglichkeit einer umfassenden Gebietsreform, die auch die digitale Transformation mit einbeziehen könnte. Regensburger hingegen glaubt nicht, dass eine derartige Reform heute umsetzbar ist und hob die Schlüsselrolle von Bruno Merk bei der damaligen Reform hervor.

Die Gebietsreform, die im Freistaat Bayern von 1971 bis 1980 stattfand, zielte darauf ab, effizientere und leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise durch größere Verwaltungseinheiten zu schaffen. Historische Daten zeigen, dass während dieser Reform zahlreiche Gemeinden und Landkreise reorganisiert wurden, was tiefgreifende Auswirkungen auf die kommunale Struktur hatte, wie auf Wikipedia dokumentiert ist.