
Aktuell leidet Deutschland unter einer erheblichen Feinstaubbelastung, verursacht durch eine Inversionslage, die auch andere europäische Länder betrifft. Ein Wetterphänomen, das als Hoch Beate bekannt ist, verhindert den Luftaustausch und führt dazu, dass sich Schadstoffe in Bodennähe ansammeln. Besonders betroffen sind die Südhälfte des Landes, wo die Schadstoffe, insbesondere Feinstaub, nicht abziehen können. Dies betrifft vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen, Kinder sowie ältere Personen, die einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind.
Der Luftqualitätsindex zeigt bereits seit Ende 2024 erhöhte Feinstaubwerte in einigen deutschen Regionen. Laut aktuellen Daten von Merkur sind die Werte in der Hauptstadt Berlin Mitte mit 23 µg/m³ als „mäßig“ eingestuft, während Hamburg, München und Frankfurt deutlich schlechtere Werte aufweisen, die als „schlecht“ gelten. Die Stadt Hamburg, Sternschanze, verzeichnete 26 µg/m³, München am Stachus sogar 38 µg/m³ und Frankfurt Ost 37 µg/m³.
Gesundheitliche Auswirkungen
98 Prozent der Europäer atmen schlechtere Luft als von der WHO empfohlen, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. So wurden im Jahr 2020 schätzungsweise 238.000 vorzeitige Todesfälle in der EU dokumentiert, die auf Schadstoffkonzentrationen zurückzuführen sind, die über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation liegen. Feinstaubpartikel, die kleiner als 10 Mikrometer sind (PM10), und insbesondere die noch kleineren PM2,5- und Ultrafeinstaubpartikel können Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.
Zusätzlich zeigt eine Recherche von Meteozentrale, dass die Inversionswetterlage zu einer Stabilisierung der Luft führt, was den Austausch zwischen den verschiedenen Luftschichten stark einschränkt. Hohe Feinstaubwerte wurden in zahlreichen Städten in Süddeutschland gemessen, wobei einige Städte wie Kempten Werte von bis zu 35 Mikrogramm pro Kubikmeter erreichen, was den zulässigen Grenzwert von 25 Mikrogramm überschreitet.
Die gesundheitlichen Auswirkungen sind dabei besonders für empfindliche Gruppen gravierend. Asthmatiker und andere Risikopatienten sollten anstrengende Aktivitäten im Freien vermeiden. Es besteht jedoch Hoffnung auf Wetteränderungen, die in naher Zukunft eine Verbesserung der Luftqualität mit sich bringen könnten, wodurch die Schadstoffbelastung verringert werden kann.