
Eine neue Studie zeigt auf, dass Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Depressionen spielen könnte. Professor Nils Kroemer von der Universität Tübingen und der Universität Bonn berichtete, dass Depressionen unterschiedliche Schweregrade und Auswirkungen auf das tägliche Leben der Betroffenen haben. Veränderungen im Appetit sind häufig, wobei einige Personen einen Verlust des Appetits erleben, während andere Heißhunger, vor allem auf Süßigkeiten, entwickeln. Diese Beobachtungen zeigen, dass wenig über die Essenspräferenzen von Menschen mit Depressionen bekannt ist.
Die Studie identifiziert drei Hauptmakronährstoffe: Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Es stellte sich heraus, dass Betroffene von Depressionen ein geringeres Verlangen nach fett- und proteinreichen Lebensmitteln im Vergleich zu gesunden Kontrolle haben. Vielmehr bevorzugen sie kohlenhydratreiche Nahrungsmittel, insbesondere Süßigkeiten. Der Hunger nach Kohlenhydraten steht in Verbindung mit der Schwere der Depression und Angstsymptomatik, nicht jedoch mit dem allgemeinen Appetit. Zukünftige Forschung könnte sich darauf konzentrieren, die Ernährung als begleitende Therapie von Depressionen zu optimieren.
Zusammenhang zwischen Ernährung und Depression
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel kontrollieren die Belohnungsprozesse im Gehirn anders als fetthaltige oder proteinreiche Nahrungsmittel. Wissenschaftler untersuchen die Möglichkeit, dass eine Optimierung der Ernährung eine dauerhafte Verbesserung der Depressionssymptome zur Folge haben könnte. Therapien, welche die Verbindung zwischen Darm und Gehirn ansprechen, könnten hierbei besonders vielversprechend sein. Erste Studien zeigen, dass Fasten oder probiotische Lebensmittel antidepressiv wirken können. Es ist auch bekannt, dass Menschen mit Depressionen Veränderungen in ihrem Mikrobiom aufweisen, die die Symptome verstärken könnten, wie Psychiatry Redefined berichtet.