
In Rehna, Mecklenburg-Vorpommern, haben Studenten aus sechs verschiedenen Nationen an einem Ideenwettbewerb teilgenommen, um innovative Modelle für bezahlbares Wohnen zu entwerfen. Die Teilnehmer, darunter Absolventen der Hochschule Wismar aus Indien, Iran, Kolumbien, Mexiko, der Türkei und Deutschland, präsentierten ihre Entwürfe sowohl Kommunalpolitikern als auch den Bürgern der Stadt. Laut Nordkurier gewann Timo Lang, ein Student aus Wismar, den Hauptpreis von 1.000 Euro sowie einen Publikumspreis für seinen Vorschlag. Sein Entwurf zielt darauf ab, ein Wohngebiet zu schaffen, das alle Altersgruppen zur sozialen Durchmischung anzieht und umfasst mehrere Wohngebäude, eine Kindertagesstätte sowie ein kombiniertes Gebäude mit Wohnungen für Senioren und Arztpraxen.
Insgesamt wurden 22 Modelle im Rahmen des Wettbewerbs „Bezahlbares Wohnen für Rehna“ vorgestellt. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Rehna, dem Regionalen Planungsverband Westmecklenburg und der Hochschule Wismar durchgeführt. Bürgermeister Martin Reininghaus unterstrich die Bedeutung von bezahlbarem Wohnraum für die Stadt und meldete an, dass der Bebauungsplan „Am Forstweg“ nach dem Wettbewerb angepasst werden soll, um die Umsetzbarkeit des Siegerentwurfs zu gewährleisten. Eine Zustimmung der Stadtvertretung zu diesen Anpassungen ist jedoch notwendig.
Herausforderungen des Wohnungsmarktes
Das Problem der fehlenden bezahlbaren Wohnungen erstreckt sich inzwischen auch auf Kleinstädte im ländlichen Raum, wie Hochschule Wismar berichtet. Hohe Mietpreise, der Wunsch nach naturverbundenem Leben und die Möglichkeiten des Homeoffice fördern die freie Wohnortwahl und haben zur Folge, dass über ein Drittel der verschiedenen Grundzentren in Westmecklenburg ein Defizit an bezahlbarem Wohnraum verzeichnen. Diese Grundzentren sind häufig attraktive Gewerbe- oder Tourismusstandorte mit zahlreichen Arbeitsplätzen.
Um dem entgegenzuwirken, führt der Regionale Planungsverband gemeinsam mit der Hochschule Wismar Ortsanalysen in sechs dieser Grundzentren durch. Ziel dieser Analysen ist es, durch studentische Wettbewerbe städtebauliche und objektplanerische Entwürfe zum Thema „Bezahlbares Wohnen“ zu erstellen. Der Fokus liegt auf der Schaffung einer marktnahen Mischung aus Mietwohnungen, Wohneigentum sowie gegebenenfalls gewerblichen und öffentlichen Nutzungen. Darüber hinaus soll ein Typenkatalog aus den Wettbewerbsergebnissen erstellt werden, um anderen Grundzentren, Projektentwicklern und Bauträgern als Leitfaden zu dienen.
Die Wirtschaftlichkeit des bezahlbaren Wohnraums wird stark von den Baukosten, der Lebenszyklusbilanz und den verfügbaren Förderprogrammen beeinflusst. Serielle und modulare Bauweisen sowie die Verwendung regionaler Baustoffe könnten dazu beitragen, die Baukosten zu senken. Zudem wird empfohlen, gute Energiekonzepte und sinnvolle Netzinfrastrukturen zu integrieren, um Folge- und Nebenkosten zu reduzieren. Die Zusammenarbeit soll die Gemeinden bei der klimapositiven Entwicklung sowie der Bewältigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Herausforderungen unterstützen.