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Alexander Dobrindt, der Spitzenkandidat der CSU für die Bundestagswahl, besuchte auf Einladung von Stephan Stracke das Ostallgäu. Während seines Aufenthalts fand ein Fachgespräch mit Handwerkskammerpräsident Hans-Peter Rauch, Kreishandwerksmeister Robert Klauer sowie weiteren Teilnehmern statt. Diese Diskussion, die bei Singer Landtechnik in Ebenhofen stattfand, einem 1892 gegründeten Familienbetrieb mit 19 Mitarbeitern, war geprägt von den Herausforderungen und Chancen des Handwerks.
Max Kreuzer, der Geschäftsführer von Singer Landtechnik, hob die Bedeutung von unternehmerischem Einsatz und Selbstständigkeit hervor. Handwerkskammerpräsident Rauch forderte einen Nachfolge- und Gründungsbonus für das Handwerk, um Betriebsübergänge zu erleichtern und Arbeitsplätze zu sichern. Dobrindt, der auch anwesend war, unterstützte diesen Vorschlag. Ein zentrales Thema der Gespräche war die überbordende Bürokratie und die komplizierten Vergabeverfahren, die als ernsthafte Hürden für das Handwerk identifiziert wurden.
Bürokratieabbau als zentrales Anliegen
Dobrindt forderte eine Entfesselung von Bürokratie und die Einführung einer branchenbezogenen Experimentierklausel, um die davon betroffenen Unternehmen zu entlasten. Er schlug außerdem vor, das Vergaberecht zu vereinfachen, insbesondere durch die Anhebung der Wertgrenzen für freihändige Vergaben in Bayern. Zusammen mit Stracke betonte Dobrindt die Notwendigkeit eines wirtschaftspolitischen Rahmens für einen neuen Aufschwung im Handwerk.
Zusätzlich wünschte sich ein Drittel der Befragten vereinfachte Vorschriften und eine schnellere Bearbeitung durch die Behörden. Zudem forderten 25 Prozent der Teilnehmer, dass mehr unternehmerisches Wissen in Gesetzgebungsverfahren einfließt. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) kritisierte die hohe Bürokratiebelastung als Übergriff auf die unternehmerische Freiheit. ZDH-Präsident Jörg Dittrich forderte ein Umdenken, das sich in der Reduzierung von Gesetzen, der Verbesserung der Qualität von Vorschriften und der Festlegung von Stichtagen für Gesetzesänderungen niederschlagen sollte.
Insgesamt wird die Bürokratie von vielen als hinderlich für die unternehmerische Tätigkeit wahrgenommen, besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie auch [handwerk.com](https://www.handwerk.com/tipps-von-handwerksunternehmern-zum-buerokratieabbau) berichtet.