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Wohnungseigentümer in Aufruhr: Millionen in riskanten Anleihen gefährdet!

Wohnungseigentümer in Deutschland sehen sich derzeit einem ernsten finanziellen Problem gegenüber, da Gelder, die für ihre Rücklagen vorgesehen waren, in riskante Anleihen der DR Deutschen Rücklagen GmbH investiert wurden. Dies betrifft zahlreiche Eigentümergemeinschaften in zehn Bundesländern, darunter Hamburg, Köln und Niedersachsen, wobei es um erhebliche Summen geht.

Die Hausverwaltungen, die für die Verwaltung dieser Gelder zuständig sind, haben anscheinend ohne Zustimmung der Eigentümer investiert. In Hamburg sind bis zu 500.000 Euro pro Fall betroffen, in Seevetal sogar 900.000 Euro und in Köln mehr als 1,5 Millionen Euro. Laut einer Meldung von fr.de gibt es bereits Strafanzeigen von mehr als 20 Wohnungseigentümergemeinschaften gegen die Hausverwaltung Kallmeyer und Nagel, die mit dieser Problematik in Verbindung steht.

Anleger verlieren den Zugriff auf ihr Geld

Die betroffenen Eigentümergemeinschaften haben keinen Zugriff auf ihre Rücklagen, und die ermittelnde Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Frankfurt hat Untersuchungen aufgenommen. Die mittlerweile vorliegende Situation hat auch dazu geführt, dass ein vorläufiges Insolvenzverfahren gegen die Hausverwaltung Kallmeyer und Nagel eröffnet wurde.

Nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks (BR) und des Hessischen Rundfunks (HR) gibt es Aufzeichnungen, dass die Investitionen in die Anleihen aus einem Kredit für Renovierungsmaßnahmen stammen und dass die Deutsche Rücklagen GmbH insgesamt vier Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 141 Millionen Euro emittiert hat. Die BaFin hatte der Deutschen Rücklagen im März 2024 das Kreditgeschäft untersagt und die Rückabwicklung angeordnet. Außerdem hat die Gesellschaft keine fälligen Zinsen oder gekündigten Anleihen zurückgezahlt, was die Lage weiter verschärft.

Die Rechtslage ist eindeutig: Hausverwaltungen dürfen laut Gesetz Gelder von Wohnungseigentümergemeinschaften nicht in riskante Anleihen investieren; die Gelder müssen mündelsicher und jederzeit verfügbar sein. Verbraucherschützer hatten bereits im letzten Jahr Alarm geschlagen, und Eigentümer werden aufgefordert, Einsicht in die Verwaltungsunterlagen und Kontoauszüge zu nehmen, um den Verbleib ihrer Gelder zu überprüfen, wie tagesschau.de berichtete.

Einige Eigentümer, wie Matthias Mitze aus Hamburg, haben bereits Zeichnungsscheine für Anleihen der DR Deutschen Rücklagen in Höhe von 200.000 Euro. Die Hausverwaltung hat ohne Zustimmung der Eigentümer investiert, und nun fordern die Betroffenen Gerechtigkeit und Rückerstattung ihrer Gelder.