Gelsenkirchen

BP im Fokus: Elliott Capital kauft ein – Was kommt auf Anleger zu?

Der britische Öl- und Gaskonzern BP steht vor einem strategischen Umbruch. Konzernchef Murray Auchincloss hat angekündigt, einen verstärkten Fokus auf das klassische Öl- und Gasgeschäft zu legen. Dies könnte potenziell negative Folgen für die Klimabilanz des Unternehmens haben. Auchincloss übernahm die Unternehmensführung vor etwas mehr als einem Jahr nach dem Rücktritt von Bernard Looney. Analysten berichten, dass BP von Anlegern zunehmend als weniger vielversprechende Investition angesehen wird, wobei der Aktienkurs des Unternehmens hinter dem seiner Konkurrenten zurückbleibt.

In diesem Kontext hat der US-Hedgefonds Elliott Management, der unter der Leitung des aktivistischen Investors Paul Singer agiert, eine größere Aktienposition bei BP erworben. Elliott ist für seine Strategie bekannt, sich bei angeschlagenen Unternehmen einzukaufen und radikale Umstrukturierungen zu fordern, um den Aktienkurs zu steigern und höhere Renditen für die Anteilseigner zu erzielen. Die genauen Bedingungen der Beteiligung sind bisher nicht veröffentlicht worden.

Aktuelle Entwicklungen und kommende Veranstaltungen

Die BP-Aktie entwickelt sich schlechter als die Aktien der Konkurrenten Shell und ExxonMobil. Ein Kapitalmarkttag des Unternehmens ist für den 26. Februar angesetzt, bei dem Auchincloss voraussichtlich auch den Fokus auf das Öl- und Gasgeschäft erläutern wird. Darüber hinaus wird in diesem Rahmen auch das Thema Aktienrückkäufe behandelt, wobei BP im Herbst angab, dass im Jahr 2025 möglicherweise weniger Rückkäufe eigener Aktien stattfinden könnten als ursprünglich geplant. Aktuell wird jedoch ein Rückkauf im Umfang von mindestens 14 Milliarden Dollar im kommenden Jahr erwartet. Diese Rückkaufpläne sollen im Kontext der Aktualisierung der Mittelfristziele überprüft werden.

Insgesamt wird BP als strategisch sinnvoll aufgestellt wahrgenommen, mit solider Bilanz und positiven Aussichten. Dennoch zeigen die Entwicklungen der letzten Zeit, dass die Herausforderung, die Rendite für die Anteilseigner zu maximieren, im Vordergrund steht, was durch den Einstieg von Elliott Management zusätzlich befeuert wird. Die BP-Aktie wird derzeit als günstig bewertet und bietet eine attraktive Dividendenrendite, was Anleger anziehen könnte.

Die Entwicklungen rund um BP und das Eingreifen von Elliott Management sind Teil eines größeren Trends, den aktivistische Investoren in Unternehmen initiieren, um deren Strategien neu auszurichten und die Wertschöpfung für die Aktionäre zu steigern, wie Spiegel Online und Der Aktionär berichten.