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In der Eifel wird ein regionales Projekt ins Leben gerufen, das den Anbau von regionalem Saatgut fördern soll. Anlässlich der Überreichung einer Förderurkunde durch die NRW-Stiftung Natur, Heimat, Kultur hat der Ehrenpräsident Harry Kurt Voigtsberger die Initiative vorgestellt. Das Projekt erhält eine finanzielle Unterstützung von bis zu 100.000 Euro.
Voigtsberger, der 74 Jahre alt ist und in Raeren-Eynatten, Belgien lebt, kennt die Eifel gut und hat persönliche Erfahrungen in der Region. Im Rahmen seiner Präsentation erörterte er die Bedeutung von heimischen Pflanzen für die lokale Landwirtschaft. Zu den beteiligten Pflanzen gehören unter anderem Schafgarbe, Klee und Spitzwegerich, die auch den Pferden, wie dem Wallach von Voigtsberger, schmecken.
Ziele des Projekts
Das Hauptziel des Projekts ist die Förderung des Anbaus von regionalem Saatgut in der Eifel und im Bergischen Land. Dies wird durch die Unterstützung der NRW-Lottogesellschaft West-Lotto, die 80% der Kosten übernimmt, ermöglicht. Die Dürener Biologische Station koordiniert die Partnerschaften und motiviert Landwirte zum Anpflanzen entsprechender Pflanzenarten.
Seit 2020 besteht für Ansaaten in der freien Landschaft die Verpflichtung, regionales Saatgut zu verwenden. Dies soll Bienen, Insekten und Vögeln eine Nahrungsquelle bieten und die Artenvielfalt fördern. Handarbeit ist erforderlich, um wertvolle Pflanzen wie die Rapunzel-Glockenblume zu ernten. Für die Landwirte wird Unterstützung angeboten, unter anderem durch die Ausleihe von Maschinen wie einem Claas-Mähdrescher.
Rechtliche Grundlagen für ökologisches Saatgut
Die Verwendung von Saat- und Pflanzgut wird auch durch die EU-Öko-Verordnung geregelt. Diese besagt, dass ökologisches Saat- oder Pflanzgut verwendet werden muss, wenn es verfügbar ist. Die Regelungen umfassen sowohl Nahrungsmittelpflanzen als auch Gründüngungspflanzen. Bei ausdauernden Kulturen wie Wein oder Obst müssen die Elternpflanzen mindestens zwei Wachstumsperioden ökologisch bewirtschaftet sein, damit das Saatgut als ökologisch anerkannt wird, wie die Seite für ökologischen Landbau berichtet.
Darüber hinaus dürfen gentechnisch veränderte Organismen nicht verwendet werden. Die Verfügbarkeit von ökologischem Saatgut hat sich zwar verbessert, ist jedoch nicht für alle Sorten gegeben. In Ausnahmefällen ist es erlaubt, konventionelles Saatgut zu nutzen, sofern kein geeignetes oder verfügbares ökologisches Saatgut vorhanden ist.
Für Landwirte, die konventionelles Saatgut verwenden, ist es erforderlich, Genehmigungen vor der Aussaat einzuholen. Ein vereinfachtes Verfahren existiert für Sorten ohne verfügbares ökologisches Saatgut, die in speziellen Listen aufgeführt sind.