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In Brandenburg ist die Impfquote gegen Diphtherie bei Erwachsenen deutlich niedriger als bei Kindern. Laut dem Uckermark Kurier sind 68,6% der Erwachsenen gegen die Krankheit geimpft, während 93,8% der Kinder, die im Jahr 2023 eingeschult wurden, mindestens drei Dosen eines Kombi-Impfstoffes erhalten haben. Im Vergleich dazu weisen andere Bundesländer deutlich schlechtere Impfquoten auf: In Baden-Württemberg liegt die Impfquote bei 42,7%, während Mecklenburg-Vorpommern mit 72,2% etwas besser abschneidet.
Besorgniserregend ist die Zunahme von Diphtheriefällen in den letzten Jahren in Brandenburg. Während 2022 vier und 2023 bereits elf Fälle registriert wurden, starb erst kürzlich ein zehnjähriger Junge aus dem Landkreis Oberhavel an Diphtherie. Der Junge wurde am 26. September wegen eines Abszesses ins Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam eingeliefert und anschließend mit einer Herzmuskelentzündung ins Virchow-Klinikum Berlin verlegt, wo er schließlich ins künstliche Koma versetzt werden musste.
Details zum Fall des verstorbenen Jungen
Der Junge nahm vom 23. bis 25. September an einer Klassenfahrt teil und wies Symptome der Rachendiphtherie wie Halsschmerzen und Fieber auf. Die Gesundheitsämter der Uckermark und Spandau wurden über den Fall informiert. Die Symptome einer Rachendiphtherie beinhalten Halsschmerzen, pfeifende Geräusche beim Einatmen und Schwellungen der Halslymphknoten. Insbesondere bemerkenswert ist, dass laut einem Bericht von rbb24 der Junge nicht geimpft war. Ein weiteres Familienmitglied wurde ebenfalls erkrankt, jedoch verlief die Erkrankung aufgrund des Impfschutzes milder.
Trotz der selteneren Diphtherietodesfälle in Deutschland, die vor der Einführung der Impfung als „Würgeengel der Kinder“ bekannt war, bleibt die Diphtherie auch heute noch eine ernstzunehmende Bedrohung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die Diphtherieimpfung für alle, inklusive einer Auffrischung alle zehn Jahre. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel mit drei Dosen im frühen Kindesalter.