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Schmerzpatientinnen im Landkreis Dachau haben große Schwierigkeiten, medizinisches Cannabis zu erhalten. Diese Problematik wurde in einem Bericht von der Süddeutschen Zeitung dokumentiert. Eine Lösung könnte ein Anbauverein darstellen, der den Zugang zu diesen Medikamenten erleichtern könnte. Aktuell hat jedoch noch kein Anbauverein in Bayern eine Lizenz erhalten, was die Situation für betroffene Patienten weiter verkompliziert.
Eines der Beispiele ist Stella Jubelt, 58 Jahre alt, die südlich von Dachau lebt und als Cannabis-Patientin registriert ist. Jubelt strickt Hausschuhe und Socken für ihre Schwester, leidet jedoch unter Schmerzen in ihrer Schulter, die es ihr erschweren, lange am Stück zu häkeln. Um ihre Schmerzen zu lindern, nimmt sie täglich 20 Tropfen Dronabinol. Jubelt berichtet, dass ihr Arm in Ruhe anfängt zu schmerzen und sie die ölige Flüssigkeit abends zum Einschlafen verwendet.
Regulierungen zum Medizinalcannabis
Medizinalcannabis unterliegt strengen Vorschriften gemäß dem Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG), wie auch auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu lesen ist. Betroffene Substanzen umfassen Cannabisblüten, Cannabisextrakte, Dronabinol und weitere Zubereitungen. Für den Umgang mit diesen Produkten ist eine Erlaubnis nach § 4 MedCanG erforderlich, die nur für medizinische oder medizinisch-wissenschaftliche Zwecke erteilt wird.
Inhaber von Erlaubnissen nach § 3 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) dürfen weiterhin mit Cannabisprodukten umgehen, müssen jedoch einen schriftlichen Antrag stellen, um ihre Erlaubnis in die nach § 4 MedCanG umzuwandeln. Diese Regelung betrifft unter anderem Anbau, Herstellung, Handel und den Erwerb von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Die zuständige Stelle für die Erteilung dieser Erlaubnis ist die Bundesopiumstelle des BfArM, wo auch Anträge eingereicht werden müssen.