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Am 14. Februar 2025 ging weltweit der Aktionstag „One Billion Rising“ über die Bühnen, um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren und für Gleichstellung sowie Gerechtigkeit zu werben. In Ludwigshafen zogen fast ausschließlich Frauen vor die Rhein-Galerie, um zur Initiative des Frauenhauses zu tanzen. Die Sozialdezernentin Beate Steeg war anwesend und äußerte sich positiv über die Veranstaltung. An diesem Tag trat der Bundesrat zudem mit dem Gewalthilfegesetz in Aktion, das gewaltbetroffenen Frauen künftig einen kostenfreien Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung garantiert.
Steeg betonte die Wichtigkeit eines langen Atems im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und appellierte an die Anwesenden, nicht wegzuschauen und Hilfe zu leisten. Angesichts der steigenden Fallzahlen sei es entscheidend, aktiv zu werden. Auch in Wuppertal fand an diesem Tag eine entsprechende Aktion statt. Das Motto des dortigen Aktionstags lautete „Rise for Empathy!“. Organisiert von der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Wuppertal, hatte die Veranstaltung das Ziel, auf die Problematik der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und über Hilfe- sowie Unterstützungsangebote zu informieren.
Vielfalt der Aktionen in Wuppertal
Die Wuppertaler Initiative beinhaltete eine Postkartenaktion mit den Motiven „walk, dance, rise!“ und „I’m simply wonderful“, die auf dem Lied „Break the Chain“ basieren. Die Karten sind in Gastronomie, Einzelhandel und städtischen Einrichtungen erhältlich. Zudem wurden Plakate mit dem Motiv „Walk, dance, rise!“ an Schwebebahnhaltestellen angebracht.
Bundesweite Statistiken zeigen besorgniserregende Zahlen: Täglich werden 728 Frauen und Mädchen Opfer körperlicher Gewalt, 171 erleben sexualisierte Gewalt, darunter 32 Vergewaltigungen. Im Jahr 2023 wurden zudem 938 versuchte Femizide registriert, von denen 360 tödlich endeten. In Wuppertal stieg die Inanspruchnahme der FrauenBeratung & Selbsthilfe im Jahr 2024 auf 1.150 Frauen, während im Jahr 2023 53 Frauen und 52 Kinder im Frauenhaus Schutz fanden. Die Anzahl der Beratungskontakte in der Fachberatungsstelle erhöhte sich von 657 auf 695 und die Anzeigen im Bereich häuslicher Gewalt beliefen sich auf 2.666 in Wuppertal, Remscheid und Solingen.
Maike Liebetanz appellierte an die Gesellschaft, mehr Prävention zu leisten und bessere Unterstützungsangebote zu schaffen. Das am 14. Februar 2025 verabschiedete Gewalthilfegesetz soll eine einheitliche rechtliche Grundlage für Schutz- und Beratungsangebote schaffen. Ab 2032 wird ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung eingeführt. Die Finanzierung wird unter anderem durch Bundesmittel gewährleistet. Der Fokus des Gesetzes liegt zudem auf Prävention und der Arbeit mit Tätern, wobei derzeit noch Programme für freiwillige Täter fehlen. Gerichtliche Verpflichtungen führen dazu, dass Täter in andere Städte ausweichen müssen. Langfristig soll das Gesetz tragfähige Strukturen schaffen, um Gewalt an Frauen zu bekämpfen.