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Der 15. Februar 2025 steht im Zeichen der Hirschzucht und der Herausforderungen, die mit der Haltung von Wildtieren verbunden sind. Emmeran Königer jun. betreibt seit rund 20 Jahren eine Hirschzucht in Pliening, wo er Dam- und Rotwild auf seinem Hof hält. Der Hofladen bietet das Fleisch der Tiere an, wovon die Familie wirtschaftlich abhängig ist.
Auf seinem weitläufigen Gelände leben rund 120 Tiere in zwei Gehegen, die Wiesen, Felder, einen Wald und zwei Weiher umfassen. Besonders im Rotwildgehege, das eine Fläche von etwa neun Hektar einnimmt, sind 25 Muttertiere sowie einige Kälber zu finden. Der Platzhirsch dieser Gruppe, genannt Elvis, ist vier Jahre alt. Der Bestand der Tiere passt sich der Nachfrage nach Wildfleisch an, insbesondere während der Weihnachtszeit und zur Grillsaison.
Herausforderungen und Umsicht in der Tierhaltung
Mit einer Leidenschaft für Wildtiere, die er von seinem Vater geerbt hat, legt Königer großen Wert auf das individuelle Wohlergehen seiner Tiere. Jedes Tier liegt ihm am Herzen, und er verfolgt eine genaue Routine bei der Schlachtung, um den Tieren Stress zu ersparen. Dabei kommt ein Schalldämpfer auf seinem Gewehr zum Einsatz, um die Tiere nicht unnötig zu erschrecken. Nach der Erlegung wird das Wild in einem Schlachthaus verarbeitet, wobei alle Teile des Tieres genutzt werden.
Seit dem letzten Jahr sieht sich die Familie jedoch mit einer schwierigen Situation konfrontiert: der plötzliche Tod von rund 15 Hirschen hat zu einem erheblichen wirtschaftlichen Verlust geführt. Königer vermutet, dass unvorsichtige Spaziergänger, die schimmeliges Brot und Müll über den Zaun werfen, für die Todesfälle verantwortlich sind. Um auf den achtsamen Umgang mit den Tieren hinzuweisen, plant er, Warnschilder aufzustellen.
Im Zusammenhang mit Rothirschen wurde auch eine Untersuchung im Nationalpark Schwarzwald durchgeführt, die sich mit der Raumnutzung dieser Tiere beschäftigt. Rothirsche sind große Pflanzenfresser, deren Lebensraum durch die Landnutzungspolitik zunehmend eingeschränkt wird. Eine Masterarbeit an der Universität Freiburg nutzt Satelliten-Telemetrie, um die Bewegungen von Rothirschen zu verfolgen und Unterschiede in der Lebensraumnutzung zwischen Geschlechtern sowie saisonale Wanderbewegungen zu erforschen, wie nationalpark-schwarzwald.de berichtet.
Die gesammelten Daten zeigen, dass männliche Hirsche mit einer durchschnittlichen Größe des Jahresstreifgebiets von 949 Hektar ein größeres Gebiet nutzen als weibliche Tiere mit 543 Hektar. Im Winter verdoppeln sich die Streifgebietsgrößen bei beiden Geschlechtern, was möglicherweise auf die Verfügbarkeit an Nahrungspflanzen zurückzuführen ist. Das Lebensraummuster der Rothirsche im Nationalpark Schwarzwald ist außerdem durch hohe Standortstreue gekennzeichnet, wobei weibliche Tiere eine höhere Ortstreue zeigen als männliche.
Diese Aspekte der Raumnutzung und die Herausforderungen in der Wildtierhaltung verdeutlichen die Komplexität der Wechselwirkungen zwischen Mensch und Tier in der Natur.