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Die Hausarztpraxis in Altrip steht vor großen Herausforderungen. Laut einem Bericht von Rheinpfalz sind die Räumlichkeiten der Praxis zu klein, was zu einer Überlastung führt. Die drei Ärzte, Marcel Eppinger, Lutz Huser und Ulrike Eppinger, haben dem Gemeinderat ihre Situation geschildert und betonen, dass die hausärztliche Versorgung vor Ort gefährdet ist.
Die Ärzte fordern eine faire Lösung für die schwierige Lage, da die aktuellen Bedingungen sie daran hindern, die Qualität ihrer medizinischen Versorgung aufrechtzuerhalten.
Notwendige Reformen im Gesundheitswesen
Im Kontext dieser Herausforderungen hat der Hausärzteverband umfassende gesundheitspolitische Reformen gefordert, um den steigenden Druck auf die hausärztliche Versorgung zu bewältigen, wie Ärzteblatt berichtet. Bundesvorsitzender Dr. med. Markus Beier und Prof. Dr. med. Nicola Buhlinger-Göpfarth warnen vor den Konsequenzen knapper Ressourcen, Personalmangel und einem zunehmend steigenden Patientenaufkommen.
Beier beschreibt die gegenwärtige Situation als „Umbruchsituation“ und betont die Notwendigkeit von Strukturreformen, um eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen. Zu den Vorschlägen des Verbands gehören eine bessere Koordination medizinischer Leistungen sowie eine verstärkte Steuerung durch Hausarztpraxen.
Der Hausärzteverband kritisiert zudem die aktuelle Bürokratie, die jede Arztpraxis bis zu 60 Tage im Jahr kostet, und lehnt die „Zerstückelung“ der Versorgung ab, wie durch Gesundheitskioske und Impfangebote in Apotheken. Um die Notfallversorgung zu reformieren, schlägt der Verband vor, Hausarztpraxen in die entsprechenden Konzepte einzubeziehen und ein verpflichtendes „Ticketsystem“ für telefonische sowie digital gestützte Ersteinschätzungsverfahren einzuführen.
Beier fordert weiterhin eine Entbudgetierung für Hausärzte, um die hausärztliche Versorgung langfristig zu sichern, und kritisiert das aktuelle Honorarsystem als chronisch unterfinanziert. Ein Hinweis auf die erfolgreiche Entbudgetierung in der Kinderheilkunde wird als mögliches Modell für den hausärztlichen Bereich genannt. Abschließend wird eine Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) angeregt.