
Die Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal wird bald ihre Pforten schließen und nach einem jahrelangen Beratungsprozess auf den Rochusberg bei Bingen umziehen. Dies wurde von der Äbtissin Mutter Elisabeth Kralemann bekannt gegeben. Der Umzug, der mit den zuständigen Kirchen- und Ordensgremien in Rom abgestimmt ist, wird frühestens für Herbst 2026 erwartet. Aktuell leben noch 13 Schwestern in Engelthal, der Altersdurchschnitt beträgt 75 Jahre, wobei zwei der Schwestern in einem Pflegeheim untergebracht sind.
Am 1. Mai 1962 kamen die ersten 20 Benediktinerinnen nach Engelthal. Die Entscheidung, die Einladung der Kreuzschwestern anzunehmen und ins ehemalige Exerzitienhaus des Bistums Mainz umzuziehen, fiel im Juli 2024. Laut Mutter Elisabeth Kralemann wird die Gemeinschaft nicht wachsen und der Wohnraum sei zu groß geworden. Dies betrifft auch das langjährige Mitarbeiterteam und viele Ehrenamtliche.
Neuer Pachtvertrag und Perspektiven
Das Bistum Mainz, Eigentümer der Klosteranlage, hat den Umzug mit der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau vereinbart, die ab 2026 die Klosteranlage pachten wird. Geplant ist der Aufbau eines „Hospiz Wetterau“. Dennoch soll das Gästehaus weiterhin vom Bistum Mainz für Veranstaltungen genutzt werden. Bis zum Umzug der Schwestern sind zudem noch Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und Foren in der Klosteranlage vorgesehen.
Das Kloster Engelthal liegt 30 km nordöstlich von Frankfurt/Main, am Südrand der Wetterau. Umgeben von Pferdekoppeln, Streuobstwiesen und Feldern, bietet es einen ruhigen Rückzugsort.Wie auf der Webseite des Bistums Mainz beschrieben, ist das Kloster gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und bietet ein Gästehaus mit 22 Zimmern. Gäste können an den Gottesdiensten teilnehmen und sich in einem meditativen Umfeld zurückziehen.