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Unheimliche Ameisenplage! Grundschule in Reinheim unter Belagerung!

Die Große Drüsenameise (Tapinoma magnum) breitet sich rasant in Hessen und Rheinland-Pfalz aus, wie fr.de berichtete. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, sind inzwischen große Mengen dieser Ameisen in mehreren Regionen Hessens und Rheinland-Pfalzs nachgewiesen worden. Besonders auffällig ist ein Befall in der Gersprenzschule in Reinheim, wo Nester in Heizkörpern und Lampen entdeckt wurden. Laut einem Sprecher des Landkreises Darmstadt-Dieburg hat der Befall bisher jedoch keine Auswirkungen auf den Schulbetrieb.

Die Entdeckung der Großen Drüsenameise zieht eine Reihe von Herausforderungen nach sich. Diese Ameisenart bildet Superkolonien, die aus Millionen von Tieren bestehen, und kann aufgrund ihrer Grabtätigkeit Schäden an gepflasterten Wegen verursachen. Zudem hat sie bereits zu Strom- und Internetausfällen geführt, wie auch in Kehl, wo sie sich in Verteilerkästen eingenistet hat. Infolge des Befalls hat der Landkreis Darmstadt-Dieburg einen Bekämpfungsplan aufgestellt sowie die Unterstützung der Anlieger erbeten.

Bekämpfung und Ausbreitung

Zur Bekämpfung der Großen Drüsenameise empfiehlt das Landwirtschaftsministerium die „Heißschaum-Methode“, dennoch gestaltet sich diese aufgrund der schnellen Ausbreitung als herausfordernd. In Neubaugebieten wird geraten, Anwohner zu befragen, wo sie Pflanzen erworben haben, um mögliche „Superspreader“ zu identifizieren. Fachleute raten außerdem, sich bei Verdacht auf Befall umgehend an die örtlichen Behörden zu wenden.

Die Ameisen sind schwarz, klein und haben einen charakteristischen Geruch nach ranziger Butter. Obwohl sie für Menschen ungefährlich sind, können sie schmerzhaft beißen, und bei einem großen Befall besteht das Risiko, dass Hohlräume unter Gehwegen entstehen, was zu Unfällen führen kann. Wissenschaftler befürchten, dass der Klimawandel das Überleben dieser invasiven Art in Deutschland begünstigen könnte, sowie die verdrängende Wirkung auf einheimische Ameisenarten.

Die Große Drüsenameise wurde erstmals im Jahr 2009 in Deutschland nachgewiesen, und ihre Ausbreitung wird weiter beobachtet, mit Planungen zur Kartierung im Frühjahr, wie tagesschau.de berichtete. Der Biologe Martin Felke wurde als Gutachter beauftragt, um den Befall in Reinheim zu bewerten.