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Bei der Bundestagswahl 2025 konnte die AfD in Mecklenburg-Vorpommern einen historischen Erfolg verbuchen. Die Partei gewann alle sechs Wahlkreise und erreichte in der Hochrechnung 35,0% der Stimmen, was eine Verdopplung im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 darstellt, als die AfD nur 18,0% erhielt.
Besonders umkämpft war der Wahlkreis 14, in dem Steffi Burmeister (AfD) gegen Dietmar Bartsch (Linke) antrat. Bartsch musste sich jedoch knapp geschlagen geben. Insgesamt wurden die Ergebnisse in den einzelnen Wahlkreisen deutlich zugunsten der AfD entschieden, die in verschiedenen Wahlkreisen folgende Erststimmen-ergebnisse erzielte: 35,9% im Wahlkreis 12, 37,3% im Wahlkreis 15, 26,8% im Wahlkreis 14, 36,9% im Wahlkreis 13, 41,1% im Wahlkreis 17 und 45,2% im Wahlkreis 16.
Wahlrechtsreform und Bundestagszusammensetzung
Die Wahlrechtsreform, die bei dieser Vorwahl erstmals in Kraft trat, hat bedeutende Auswirkungen auf den Einzug der Direktkandidaten. Künftig entscheiden die Zweitstimmen über die Stärke der Parteien im Bundestag, was bedeutet, dass es ausgeschlossen ist, dass alle sechs Wahlkreisgewinner auch tatsächlich in den Bundestag einziehen. Bei der Wahl 2021 zogen noch 736 Abgeordnete in das Parlament ein, doch die Reform soll die Größe des Bundestages auf 630 Mitglieder begrenzen, wodurch Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen.
Die Wahlbeteiligung lag in Mecklenburg-Vorpommern bei rund 83%, der höchste Wert seit 1987. Regional gab es auch beachtliche Erfolge der AfD in Städten wie Rostock, wo die Partei 23,4% erreichte, sowie in Schwerin mit 27,1% oder in Greifswald mit 25,4%. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) kündigte bereits eine personelle Neuaufstellung an, während Christian Lindner (FDP) nach der Wahlniederlage seinen Rückzug aus der Politik bekannt gab.
In der politischen Landschaft sind zudem Veränderungen in der Regierungsbildung geplant, da Friedrich Merz (CDU) eine zügige Regierungsbildung bis Ostern anstrebt und der Zentralrat der Juden seinen Besorgnis über den Wahlerfolg der AfD Ausdruck verlieh.
Für die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern haben diese Wahlergebnisse klare Folgen: Mit 1,3 Millionen Wahlberechtigten wird der zukünftige Bundestag eine andere Zusammensetzung haben, die die politische Landschaft im Nordosten nachhaltig verändern könnte.
Die vollständigen Berichte zu den Wahlergebnissen und einer Analyse der politischen Entwicklungen finden Sie bei der Borkener Zeitung sowie im NDR.