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In einem bemerkenswerten Umweltprojekt haben mehr als 100 Mitarbeiter von Audi am Wochenende rund 3000 Bäume und Heckenpflanzen in Wettstetten gepflanzt. Diese Aktion wurde im Rahmen der Aktivitäten der Audi Stiftung für Umwelt ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel, Teambuilding zu fördern und Umweltbildung erlebbar zu machen. Der Hintergrund dieses Projekts sind die erheblichen Schäden, die der Borkenkäfer im Sommer 2022 in den Wäldern nördlich von Wettstetten und Echenzell angerichtet hat.
Im Herbst 2022 mussten aufgrund des Befalls mehrere kranke Bäume gefällt werden, was zu einer reduzierten Baumdichte führte. In Reaktion darauf wurde eine mehr als 1000 Quadratmeter große Versuchsfläche erstellt, um den Wald an die klimabedingten Herausforderungen anzupassen. Bei der Pflanzaktion wurden 650 Orientbuchen sowie Eiben eingesetzt, da Fichten als weniger klimabeständig gelten. Orientbuchen sind robuster und besser an die örtlichen Bedingungen angepasst, während Eiben zur Biodiversität durch ihre hochwertigen Heckenpflanzen beitragen.
Pflanzaktion im Rahmen eines umfassenden Projekts
Die Pflanzaktion ist Teil eines größeren Projekts, das in der Zukunft noch zwei weitere Aktionen beinhalten wird. Bei der Umsetzung der Pflanzungen kamen von den Audi-Mitarbeitern Spaten und Erdbohrer zum Einsatz. Die Audi Stiftung für Umwelt, die 2009 gegründet wurde, fördert neben der Aufforstung verschiedene Umwelt- und Naturschutzprojekte. Dazu zählt auch ein Eichenwald-Forschungsprojekt in Kösching zur Erforschung optimaler Pflanzabstände für die CO2-Speicherung.
Bereits 2019 waren Audi-Mitarbeiter in Wettstetten aktiv, als sie 400 Weißtannen pflanzten. Zudem kooperiert die Stiftung mit dem AELF und hat auch in Kipfenberg Projekte zur Förderung der Biodiversität umgesetzt. Darüber hinaus engagieren sich Audi-Auszubildende in diesen Projekten. Die Stiftung betreibt auch Bienenvölker in Ingolstadt und Neckarsulm zur Honigproduktion. Der Bürgermeister von Wettstetten, Gerd Risch, lobte das Engagement von Audi zur Verbesserung der Umwelt in der Gemeinde.
Die Setzlinge benötigen acht bis neun Jahre, um zu kleinen Bäumen heranzuwachsen, während Orientbuchen bis zu 80 bis 90 Jahre benötigen, um „erntereif“ zu werden.
Parallel zu diesen Bemühungen zeigt eine aktuelle Situation im Tiroler Wald, dass der Borkenkäfer weiterhin eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Das Land Tirol hat ein gezieltes Monitoring im Schadensgebiet eingeführt, nachdem im Jahr 2023 über zwei Millionen Festmeter Holz geschlagen wurden, wobei drei Viertel davon Schadholz waren, wie meinbezirk.at berichtete. Aufräumarbeiten nach Sturmereignissen laufen weiterhin, da die Schäden durch einen großen Sturm im Jahr 2022 schwerwiegende Konsequenzen hatten.
Für die Jahre 2024 und 2025 plant das Land Tirol, rund 4,4 Millionen klimafitte Bäume zu pflanzen und hat 23 Millionen Euro für Wiederbewaldung, Schadholzbeseitigung und Borkenkäferbekämpfung zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2022 wurde bereits mehr als 31 Millionen Euro in den Tiroler Schutzwald investiert, wobei ein Drittel der Fördergelder 2023 nach Osttirol flossen. Die Bekämpfung des Borkenkäfers und die Wiederbewaldung sind hohe Prioritäten in dieser Region, insbesondere in den betroffenen Bezirken Nordtirols.