Die Stadt Greifswald wird sich künftig nicht Caspar David Friedrich-Stadt nennen. Diese Entscheidung traf die Bürgerschaft, die einen entsprechenden Antrag der Grünen mit knapper Mehrheit ablehnte. Als Gründe für die Ablehnung wurden Kostengründe sowie bereits existierende Beinamen angeführt.
Grünen-Fraktionschefin Camille Damm verwies auf das erfolgreiche Friedrich-Jahr 2024, in dessen Rahmen zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen in Greifswald stattfanden. Der 250. Geburtstag des Malers war ein wichtiger Anlass, die Bekanntheit Caspar David Friedrichs für die Stadt zu nutzen. Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) berichtete von etwa 500.000 zusätzlichen Besuchern, die im Zuge der Feierlichkeiten in die Stadt kamen. Die Präsentation des berühmten Gemäldes der Kreidefelsen zog allein 45.000 zusätzliche Besucher ins Pommersche Landesmuseum.
Politische Entwicklungen und kontroverse Aktionen
Im Verlauf der Sitzung lehnte die Bürgerschaft auch einen Resolutionsantrag ab, der der Linken-Kommunalpolitikerin Christiane Kiesow die Mitwirkung in Stadtgremien untersagen sollte. Kiesow hatte Anfang Januar durch einen Schaumtortenwurf auf FDP-Parteichef Christian Lindner für Aufsehen gesorgt. Nach Kritik an dieser Aktion gab Kiesow ihre Funktion als sachkundige Bürgerin im Bauausschuss auf. Fraktionsvorsitzender Hennis Herbst betonte, dass jede Fraktion das Recht habe, ihre Mitglieder in die Gremien zu entsenden.
Caspar David Friedrich, der am 5. September 1774 in Greifswald geboren wurde, war das sechste von zehn Kindern in seiner Familie und wuchs im Schatten des Greifswalder Doms St. Nikolai auf. Nach seiner Kindheit zog er nach Kopenhagen, um an der Königlichen Akademie zu studieren, und siedelte später nach Dresden über. Er gilt als Begründer der Moderne in der Malerei und wird als einer der bekanntesten Vertreter der Romantik angesehen. Friedrichs bekannteste Werke wie „Wanderer über dem Nebelmeer“ und „Der Mönch am Meer“ prägen bis heute die Kunstszene.
Für weitere Informationen zu Caspar David Friedrich und den Veranstaltungen im Jahr 2024 besuchten Sie [greifswald.de](https://www.greifswald.de/de/freizeit-kultur/kultur/cdf-2024/).
Mehr zu den politischen Entscheidungen in Greifswald können Sie in einem Bericht der [Borkener Zeitung](https://www.borkenerzeitung.de/welt/in-ausland/politik-inland/Greifswald-will-nicht-Caspar-David-Friedrich-Stadt-heissen-603953.html) nachlesen.
