
Die Tesla Automation GmbH, eine Tochtergesellschaft von Tesla Inc., hat eine Vereinbarung zum Erwerb von Vermögenswerten der deutschen Technologiegesellschaft Manz AG getroffen. Diese Übernahme erfolgt im Rahmen des Insolvenzverfahrens von Manz, das am 24. Februar 2025 durch das Amtsgericht Stuttgart eingeleitet wurde, nachdem kein neuer Geldgeber gefunden werden konnte. Manz meldete Insolvenz an, da das Unternehmen in den letzten Jahren keine Gewinne erzielen konnte.
Im Zuge des Deals übernimmt Tesla die Produktionsanlagen und drei Viertel der Belegschaft des insolventen Maschinenbauers aus Reutlingen. Etwa 300 Beschäftigte wechseln zu Tesla Automation, das bereits drei Werke zur Fertigung von Spezialmaschinen betreibt. Die genaue Höhe des Kaufpreises wurde nicht bekannt gegeben, ebenso wenig wie Informationen zu eventuell vollständigen Erlösen für die Gläubiger.
Details zur Übernahme und den Folgen
Der Kaufvertrag wurde bereits unterzeichnet, und Tesla plant, das alte Betriebsgebäude von Manz weiterhin zu nutzen. Die Übernahme steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt in Deutschland. Während die etwa 300 zu Tesla wechselnden Mitarbeiter eine neue Perspektive erhalten, werden schätzungsweise 100 Mitarbeitende von Jobverlusten betroffen sein. Diese Mitarbeiter, die nicht zu Tesla Automation wechseln, sollen Unterstützung durch eine Transfergesellschaft erhalten.
Lothar Thommes, Geschäftsführer von Tesla Automation, betonte, dass das Unternehmen die qualifizierten und erfahrenen Mitarbeiter im Bereich Hochtechnologie gewinnen möchte. Die Manz AG, die auf die Entwicklung von Produktionslösungen für Lithium-Ionen-Batterien und elektronische Komponenten spezialisiert ist, beschäftigt weltweit etwa 1.200 Menschen und betreibt mehrere Produktionsstätten in Deutschland, der Slowakei, Italien, China und Taiwan sowie Vertriebsbüros in den USA und Indien.
Der Aktienkurs von Manz sank auf 0,37 Euro (Stand 25. Februar 2025, 15:32, Börse Frankfurt) und hatte in den letzten drei Monaten einen Rückgang von 92 Prozent erlitten. Aufgrund der Insolvenz sind nach Angaben des Insolvenzverwalters keine Zahlungen an die Aktionäre aus der Insolvenzmasse zu erwarten, was zu einem Totalverlust des investierten Kapitals führt.
Die Übernahme von Tesla ist ein bedeutender Schritt in einem von Herausforderungen geprägten Markt, in dem die Nachfrage nach innovativen Lösungen im Automobil- und Energiesektor stetig wächst. Manz hatte sich einen Namen als Hersteller von Produktionsmaschinen für die Automobilindustrie und Solarbranche gemacht, konnte jedoch letztlich nicht die erforderlichen finanziellen Mittel sichern.