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In Friesland ereigneten sich am vergangenen Wochenende mehrere Unfälle, an denen angetrunkene Autofahrer beteiligt waren. Diese Vorfälle führten zu leichten Verletzungen, Sachschäden und einem erhöhten Einsatz von Rettungskräften. Eine 19-jährige Jeveranerin fuhr in Schortens gegen einen Verkehrsmast mit einem Atemalkoholtest von 1,35 Promille. Zudem fuhr eine 23-Jährige in Varel gegen eine Hauswand; ihr Atemalkoholtest ergab 1,24 Promille. Ein 51-Jähriger kam auf der B437 zwischen Bockhorn und Neuenburg von der Straße ab, prallte gegen einen Baum und blieb auf dem Dach liegen, mit einem Atemalkoholtest von 1,13 Promille.
Die rechtlichen Konsequenzen für alkoholisiertes Fahren sind erheblich. Ab 0,3 Promille drohen 3 Punkte im Fahreignungsregister, der Entzug der Fahrerlaubnis sowie Geld- oder Freiheitsstrafen. Bei einem Blutalkoholwert von 0,5 Promille ist mit Bußgeldern zwischen 500 und 1.500 Euro, zwei Punkten und einem Fahrverbot von ein bis drei Monaten zu rechnen. Ab 1,1 Promille gilt man als absolut fahruntauglich, was zu strafrechtlichen Konsequenzen und einem längeren Führerscheinentzug führen kann. Besonders für Fahranfänger in der Probezeit und Fahrer unter 21 Jahren gilt eine 0,00-Promille-Regelung.
Steigende Zahlen schön für Trunkenheitsfahrten
Die Polizeiinspektion Friesland hat einen Anstieg bei den Trunkenheitsfahrten festgestellt: 2023 wurden 72 Fälle registriert, was einen Anstieg von 18 Fällen im Vergleich zu 2022 darstellt. Von diesen 72 Fällen waren 56 im Rahmen der Verkehrsüberwachung und 16 aufgrund von Verkehrsunfällen aufgefallen. Im Polizeikommissariat Jever waren 34 Trunkenheitsfahrten ohne Folgen registriert worden (2022: 25), wobei 19 der Fahrer in Verkehrsunfälle verwickelt waren (2022: 22).
Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) kann angeordnet werden, ist jedoch nicht zwangsläufig. Für Unfallopfer springt die Kfz-Haftpflichtversicherung ein, auch wenn der Fahrer alkoholisiert war. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Versicherung von dem Fahrer bis zu 5.000 Euro in Regress genommen werden kann. Häufig ersetzt die Vollkaskoversicherung Schäden nicht, wenn grobe Fahrlässigkeit durch Alkoholisierung vorliegt. Ab einem Blutalkoholgehalt von 1,1 Promille kann die Kürzungsquote der Versicherung sogar bis zu 100 Prozent betragen.
Auch im Ausland können Alkohol am Steuer rechtliche Konsequenzen haben, die für deutsche Fahrerlaubnisinhaber relevant sind. Wie auf anwalt.de erklärt wird, gelten im Ausland spezielle rechtliche Folgen, die für deutsche Fahrerlaubnisinhaber von Bedeutung sind.