
Die Fastnacht in Schwenningen nahm am Schmotzigen ihren traditionellen Lauf, wobei eine Vielzahl von Gruppen die Besonderheiten der Schwenninger Fastnacht vorstellten. Insbesondere die Weckerlinie, die seit 2008 aktiv ist, stimmte die Zuschauer mit eindrucksvollem Trommeln auf das Fest ein.
Der Name „Weckerlinie“ leitet sich von einem historischen Brandschutzsystem in Schwenningen ab. Sichtlich stolz zog die Weckerlinie am frühen Morgen durch die Straßen und verbreitete festliche Stimmung. Währenddessen gab es für die Besucherkreise auch einen Einblick in die weitere Festivallandschaft, wie sie beispielsweise in der kommenden Besenwirtschaft der Feuerwehr Schwenningen zu erleben sein wird, die am Sonntag, den 2. März, im ehemaligen Ölhäusle stattfindet. Die Weckerlinie wird auch dort aktiv mithelfen.
Kritische Stimmen zur Fastnacht
Wie Matthias Lachnit berichtet, sind nur die Hälfte der Mitglieder in Programme involviert, während die andere Hälfte sich um organisatorische Aufgaben kümmert. Es zeigt sich, dass junge Mitglieder oftmals eher feiernd teilnehmen möchten, als aktiv zu helfen. Dies führt auch zu Schwierigkeiten bei der Teilnahme der Heringsdörfler, wo 26 Begleitpersonen für den Umzug 2019 gesucht werden. Die Villinger Heringsdörfler, ebenfalls betroffen von Helfermangel, stehen vor der Möglichkeit, Veranstaltungen absagen zu müssen.
Frank Thoma, der Vorsitzende, äußert, dass für ganztägige Einsätze dringend Helfer benötigt werden. Der Generationswechsel innerhalb der Vereine wird als einer der möglichen Gründe für den Rückgang an helfenden Händen angesehen. Patrick Fleig von der Gayser-Gilde Obereschach hebt hervor, dass junge Leute heutzutage weniger Engagement für den Verein zeigen als in früheren Zeiten. Im Gegensatz dazu berichtet die Halden-Zunft Mühlhausen, dass sie keine Nachwuchsprobleme hat, da neue Mitglieder aktiv mithelfen müssen.
Anne-Rosel Schwarz, Präsidentin der Schwarzwälder Narrenvereinigung, fordert neue Konzepte, um Veranstaltungsabsagen zu vermeiden. Laut Lutz Melzer von der Schwenninger Narrenzunft gibt es bei Fastnachtsbällen jedoch ausreichend Freiwillige. Die Schwarzwälder Narrenvereinigung (SNV), ein Verband von 53 Narrenzünften der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, wurde 1971 gegründet und hat ihren Sitz seit 2016 in Unterkirnach.