Bad Kreuznach

Israel droht mit militärischer Eskalation: Geiselnahme als Spielball im Gaza-Deal!

Israel plant, nur noch einige Tage lang über eine Waffenruhe zu verhandeln. Verteidigungsminister Israel Katz drohte der Hamas, die Kämpfe wieder aufzunehmen, falls Geiseln nicht bald freigelassen werden. Katz erklärte: „Wenn die Hamas nicht bald die Geiseln freilässt, werden die Tore Gazas geschlossen und die Tore zur Hölle geöffnet.“ In einer drastischen Maßnahme hat Israel den Zugang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen gestoppt. Die Hamas hingegen hat einen Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff abgelehnt, während Israel den Vermittlern zustimmte, einige weitere Verhandlungstage zuzulassen.

Witkoffs Plan sieht eine Fortsetzung der Waffenruhe bis Mitte April im Austausch für die Freilassung von Geiseln vor. Die Hamas fordert die sofortige Umsetzung einer zweiten Phase des Gaza-Deals, die ein Ende des Kriegs und den Abzug von Truppen vorsieht. Die Eckpunkte für diese zweite Phase sind von beiden Konfliktparteien jedoch noch nicht ausgehandelt.

Aktuelle Entwicklungen und Unsicherheiten

Am 01.03.2025 lief die erste Phase des Abkommens für eine Waffenruhe sowie den Austausch von Geiseln und Gefangenen zwischen der Hamas und Israel aus. Diese Waffenruhe hielt sechs Wochen lang an, was zu einer Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen führte, da die Kampfhandlungen beendet wurden und Hilfslieferungen anstiegen. Allerdings gibt es Unsicherheiten über die Zukunft, da sich weder die Hamas noch Israel immer an die Abmachungen gehalten haben.

Israel verzögerte den Rückzug von Truppen sowie die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen. Ein Vorfall, bei dem die Leiche einer anderen Frau anstelle der getöteten Geisel Shiri Bibas übergeben wurde, sorgte für Empörung. Laut Israel wurde das Leben von Bibas und ihren Kindern in Geiselhaft genommen, während die Hamas behauptet, sie seien bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Zudem führten die Geiselübergaben durch die Hamas zu Spannungen.

Die Gespräche über die zweite Phase des Abkommens, die einen dauerhaften Waffenstillstand und die Freigabe der verbliebenen 59 Geiseln beinhalten sollten, sind bisher nicht vorangekommen. Eine israelische Delegation kehrte ohne Verhandlungsergebnis aus Kairo zurück. Israel lehnt einen geplanten Rückzug aus dem Philadelphi-Korridor ab, der für das Wochenende vorgesehen war.

Ungeklärt bleibt die zukünftige Regierungsführung des Gazastreifens sowie der Wiederaufbau. Ägypten hat bereits einen Vorschlag für eine Technokratenregierung in Gaza vorgelegt, der bei einem anstehenden Gipfel der arabischen Staaten weiter besprochen werden soll. Israel schloss eine Rolle der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Gaza aus. Oppositionsführer Yair Lapid schlug vor, Ägypten könnte den Gazastreifen verwalten, doch dieser Vorschlag wurde von Ägypten zurückgewiesen.

Zusätzlich gibt es keine öffentlichen Vorschläge Israels zur Zukunft des Gazastreifens. US-Nahostbeauftragter Steve Witkoff wird in den kommenden Tagen zu Gesprächen in der Region erwartet. Der Druck auf die israelische Regierung wächst, einen dauerhaften Waffenstillstand zu akzeptieren, um die restlichen Geiseln freizubekommen. Bislang wurde das Kriegsziel, die Hamas zu zerschlagen, jedoch nicht erreicht. Eine mögliche Verlängerung der Waffenruhe um weitere sechs Wochen wurde von Israel ins Spiel gebracht, jedoch lehnt die Hamas dies ab und fordert Verhandlungen über die zweite Phase des Abkommens.