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Wissenschaft ohne Grenzen: Punkt Sud stärkt den Austausch zwischen Kulturen!

Am Forschungszentrum Point Sud in Bamako, Mali, das 1997 von Professor Mamadou Diawara gegründet wurde, wird ein wertvoller Beitrag zur internationalen Forschungslandschaft geleistet. Trägerschaft hat die Goethe-Universität übernommen, welche das Zentrum als internationale Begegnungsstätte und Thinktank positioniert. Ziel des Instituts ist die Erforschung und Nutzung lokalen Wissens zur Lösung globaler Herausforderungen, darunter nachhaltige Landwirtschaft und Gesundheit, sowie die kritische Hinterfragung der Entwicklungszusammenarbeit.

Point Sud, das sich im Botschaftsviertel von Bamako in der Nähe des Flusses Niger befindet, bietet eine wertvolle Infrastruktur für malische Wissenschaftler und zeichnet sich durch eine zuverlässige Internetverbindung aus. Seit 2008 werden jährlich internationale Konferenzen veranstaltet, um die Afrikaforschung zu stärken. Die erste Förderphase wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Goethe-Universität von 2009 bis 2013 initiiert. Trotz des Militärputsches in Mali im Jahr 2012 wurde das Programm nicht eingestellt, sondern ein Netzwerk mit anderen afrikanischen Forschungseinrichtungen aufgebaut.

Internationale Zusammenarbeit und Dialog

Im Jahr 2014 wurde ein Netzwerk mit neun Partnerinstituten aus verschiedenen afrikanischen Ländern gegründet, um kolonial geprägte sprachliche und wissenschaftliche Grenzen zu überwinden. Seit der Gründung fanden bereits 98 Konferenzen und Workshops mit über 2.500 Teilnehmern statt. Themenschwerpunkte sind unter anderem Migration, ökologische Gerechtigkeit und zeitgenössischer Tanz. Wissenschaftler, politische Aktivisten, Künstler sowie staatliche Vertreter nehmen an diesen Veranstaltungen teil. Praktische Exkursionen, wie das Pflanzen von Setzlingen oder Bewegungsstudien, ergänzen die theoretischen Anteile.

Besonders aufschlussreich ist die Entwicklung der Teilnehmendenstruktur: Im Jahr 2023 waren erstmals über 50 Prozent der Teilnehmer Frauen. Jährlich werden rund 30 neue Anträge für Workshops eingereicht. Professor Mirco Göpfert, der seit April 2023 als Programmleiter fungiert, setzt sich aktiv für die fünfte Förderperiode von 2026 bis 2029 ein. Point Sud steht damit exemplarisch für transkontinentale Forschungskooperationen und die Stärkung des Dialogs zwischen Nord und Süd.

Das internationale und autonome Forschungsinstitut hat sich darauf spezialisiert, Ausbildungs- und Forschungschancen zu fördern sowie internationale wissenschaftliche Treffen zu organisieren. Zu den Zielen von Point Sud gehören die Analyse von Interaktionen zwischen lokalem Wissen und globalen Modernisierungsprojekten sowie die Unterstützung von kulturellen Forschungsprojekten und den Austausch zwischen Forschern aus verschiedenen Kontinenten. Zudem werden Stipendien für junge afrikanische Forscher vergeben und Kurse für Doktoranden aus industrialisierten Ländern angeboten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Forschungszentrum Point Sud nicht nur als wichtige Schnittstelle für Wissenschaft und Wissenstransfer fungiert, sondern auch aktiv an der Gestaltung von Entwicklungsphänomenen und Nord-Süd-Beziehungen mitwirkt.