
Am 8. März 2025 versammelten sich in der Villinger Innenstadt rund 100 Frauen und Männer zur Demonstration anlässlich des Internationalen Frauentags. Diese Veranstaltung, organisiert vom Bündnis „8. März“, hatte das Motto „Gegen Krise, Krieg und Patriarchat“. Die Teilnehmenden protestierten gegen Ungleichheiten bei der Bezahlung gleichwertiger Arbeit sowie gegen sexualisierte Gewalt, Antifeminismus und Queerfeindlichkeit.
Unter den Demonstrierenden war auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), die durch Fahnen und Transparente sichtbar vertreten war. MLPD-Mitglied Frank Knoll wies auf den hohen Frauenanteil in der Partei hin, wobei die weibliche Parteivorsitzende Gabi Fechtner erwähnt wurde. Trotz der gemeinsamen Zwecke blieben einige Frauen während der Demonstration auf Abstand, da sie die Vielzahl an politischen Forderungen als problematisch empfanden.
Politische Differenzen und individuelle Entscheidungen
Die MLPD wird in einer Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung als politisch isolierte Organisation mit hohem ideologischem Dogmatismus beschrieben. Ein Beispiel für die politischen Differenzen ist Lilly Debus, eine Sozialdemokratin aus Villingen-Schwenningen, die sich kurzfristig gegen die Teilnahme an der Demonstration entschied, um nicht hinter MLPD-Fahnen herzulaufen. Debus hatte zwar ein eigenes Transparent vorbereitet, verzichtete jedoch auf die Mitwirkung und entschied sich stattdessen, eine Eisdiele mit ihrer Familie zu besuchen.
Der Internationale Frauentag hat historische Wurzeln: Am 8. März 1917 demonstrierten Petrograder Frauen gegen Hunger, Krieg und Zarismus, was zur Februarrevolution in Russland führte. Heute ist der 8. März weltweit ein Kampftag für Frauenrechte und ein Feiertag, an dem zahlreiche Frauenbewegungen, wie der Frauenverband Courage, aktiv sind und sich unter anderem für bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter im Gesundheits- und Pflegebereich einsetzen.
Die MLPD unterstützt die weltweite Frauenbewegung und sieht die Befreiung der Frau im Sozialismus als Ziel. Mit Veranstaltungen und Protesten wird die Hartnäckigkeit der Frauenbewegung unterstrichen, die sich nicht nur für Frauenrechte, sondern auch für soziale Rechte stark macht, wie in Deutschland und vielen anderen Ländern sichtbar wird.