Villingen-Schwenningen

Traditionelles Funkenfeuer in Dauchingen: Christbäume für den Winter!

Dauchingen hat am vergangenen Wochenende das traditionelle Funkenfeuer gefeiert. Diese Veranstaltung, die einmal im Jahr durchgeführt wird, fand auf der Lehr statt und wurde von der Gruppe „Teppichklopfer“ organisiert, um den Brauch zu bewahren. Das Funkenfeuer hat den Brauch, den Winter auszutreiben, zum Ziel.

Das Event fiel zeitlich eine Woche nach dem Fasnetsonntag. Die Dauchinger Landjugend hatte zuvor ausgediente Christbäume gesammelt, die auf einer Wiese entlang des Karweges gelagert wurden. Dabei wurden auch Christbäume aus benachbarten Ortschaften zusammengetragen. Am Freitag wurde ein Turm für das Feuer gezimmert, der eine Höhe von 10 Metern und eine Breite von 6 Metern hatte.

Aufbau und Durchführung des Funkenfeuers

Am Samstag wurde der Turm mit den gesammelten Christbäumen gefüllt. Insgesamt wurden 1673 Christbäume von Hand zu Bündeln geschnürt. Ein Autokran kam zum Einsatz, um die Bündel in den Turm zu bringen, und der gesamte Prozess dauerte bis Sonntagmorgen. Nach Einbruch der Dunkelheit am Sonntagabend wurde das Funkenfeuer angezündet, während sich der Platz schnell mit Zuschauern füllte, die aus sicherer Entfernung das Spektakel beobachteten.

Die Organisatoren sorgten für die Bewirtung der Zuschauer, die bei idealen Frühlingstemperaturen das Feuer genießen konnten. Während des Feuers fiel das Gerüst des Turmes schließlich in sich zusammen, was die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zog.

Hintergrundinformationen zum Funkenfeuer

Der Brauch des Funkenfeuers ist im schwäbisch-alemannischen Raum weit verbreitet, einschließlich Regionen wie Vorarlberg, Liechtenstein und der Schweiz, aber auch in Ostfrankreich sowie bei den Sathmarer Schwaben in Rumänien. Jährlich wird am Funkensonntag, dem ersten Sonntag nach Aschermittwoch, ein Funken abgebrannt, wobei die Funken häufig bis zu 30 Meter hoch sind.

Historisch gesehen wurde der Brauch, der 2010 in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, oft von der Dorfjugend vorbereitet. In Vorarlberg wird am Faschingsdienstag das Brennmaterial gesammelt, während der Funken aus einem kunstvoll aufgeschichteten Holzturm oder Strohhaufen mit einer Mittelachse besteht, an der eine Hexenpuppe hängt, die das Ausscheiden des Winters symbolisiert.

Der Brauch hat seine Ursprünge in heidnisch-germanischen Ritualen zur Vertreibung des Winters. Am Funkenabend wacht oft eine Funkenwache, und bei Einbruch der Dunkelheit wird das Feuer entzündet, wobei die Explosion der Hexenpuppe Glück verheißt.