
Ein spektakulärer Vorfall ereignete sich am Rosenmontag in Unterjesingen, einem Stadtteil von Tübingen, als ein Reisebus versuchte, auf einem Bahnübergang zu wenden. Dies geschah, als sich die Schranken aufgrund eines herannahenden Zuges schlossen. In einer bemerkenswerten Rettungsaktion intervenierten zwei Narren, die den Busfahrer überzeugten, das Fahrzeug nicht auf den Gleisen stehen zu lassen.
Die beiden Männer drückten die Schranke mit Muskelkraft zur Seite, wodurch diese brach. Der ursprüngliche Plan des Busfahrers war es, den leeren Bus auf den Gleisen stehen zu lassen. Alexander Bleher, der Betriebsleiter des Zweckverbands ÖPNV im Ammertal, gab in einem Interview zu bedenken, dass in solchen Situationen das Durchbrechen der Schranke die beste Option sein kann, um den Gleisbereich zu räumen. Die Reparatur der beschädigten Schranke wird auf etwa 700 bis 1.000 Euro geschätzt, wobei die Versicherung des Busunternehmens vermutlich die Kosten übernehmen wird.
Verhalten an Bahnübergängen
Bleher betonte, dass das Stehenlassen des Fahrzeugs auf dem Bahnübergang als die schlechteste Möglichkeit angesehen wird, da Züge aufgrund des hohen Bremswegs nicht rechtzeitig stoppen können. Es wird darauf hingewiesen, dass Schranken mit Sollbruchstellen ausgestattet sind, die bei einem Aufprall brechen, um größere Schäden zu verhindern. Laut Straßenverkehrsordnung ist das Wenden und Anhalten auf Bahnübergängen verboten.
In der Region kommt es jährlich zu vier bis sechs Vorfällen, bei denen Fahrzeuge zwischen geschlossenen Schranken stehen bleiben – jedoch bisher ohne schwerwiegende Folgen. Die Narren, die in dem Vorfall helfend eingriffen, werden nicht belangt. Der Busfahrer hingegen muss aufgrund des Wendemanövers mit einer Geldstrafe von zehn Euro rechnen.
Zudem gibt es allgemeine Regeln für das Verhalten an Bahnübergängen, wie auf acv.de erläutert wird. Schienenfahrzeuge haben am Bahnübergang Vorrang, und Fahrzeuge müssen warten, wenn sich ein Schienenfahrzeug nähert oder die Schranken schließen. Ein Mindestabstand von zehn Metern sollte vor dem Andreaskreuz eingehalten werden, und Fußgänger sollten in sicherer Entfernung vor dem Bahnübergang warten.