
Am 11. März 2025 streiken die Pannenhelfer des ADAC im Großraum München. Dies ist der erste Warnstreik in der Geschichte der Pannenhilfe und wird durch die IG Metall Bayern initiiert. Die Streikzeit ist von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr, und die Beschäftigten treffen sich an der ADAC-Zentrale in der Hansastraße 19 in München. Die betroffenen Gebiete umfassen München, Freising, den Münchner Flughafen, Erding, Ebersberg und Dachau.
Die IG Metall erwartet „erhebliche Einschränkungen“ im Pannendienst, da das Ziel des Streiks die Einführung einer Tarifbindung für die Löhne der Pannenhelfer ist. Derzeit existieren keine Tarifverträge für die ADAC-Pannenhelfer, was zu ungleichen Löhnen führt. Die Gewerkschaft fordert faire, gerechte und rechtlich verbindliche Arbeitsbedingungen. Im Jahr 2024 verzeichnete der ADAC 3,6 Millionen Pannenhilfe-Einsätze, was etwa alle 9 Sekunden einen Einsatz bedeutet. Diese Zahl zeigt eine Zunahme um 100.000 (+2,9 %) im Vergleich zum Vorjahr. Am häufigsten treten Pannen aufgrund nicht funktionierender Batterien auf, die 45 % der Einsätze ausmachen. Zudem häufen sich Pannen bei Elektroautos, während das Durchschnittsalter der Autos in Deutschland bei 10,6 Jahren liegt, ein Anstieg seit 2021.
Frühere Warnstreiks und Hintergrund
Vor 2004 waren Tarifverträge des bayerischen Kfz-Handwerks in den Arbeitsverträgen der ADAC Pannenhilfe verankert. Seitdem werden neue Beschäftigte jedoch zu schlechteren Bedingungen eingestellt, wodurch über 60% der Beschäftigten nicht mehr an den Tarifvertrag des Kfz-Handwerks Bayern gebunden sind. Die ADAC Pannenhilfe erbringt Dienstleistungen aus fünf Regionen in Deutschland, wobei die Regionsleitung und Hilfezentrale in Dormagen ihren Sitz haben, sowie ein weiterer Stützpunkt in Dortmund. Die bestreikten Teams sind zuständig für Köln und Umgebung bis nach Dormagen und Bonn.