Wolfsburg

VW-Tochter Cariad plant massiven Stellenabbau: 1.600 Jobs weg!

Die VW-Softwaretochter Cariad plant bis Ende des Jahres den Abbau von insgesamt 1.600 Stellen. Aktuell hat das Unternehmen, das 2019 gegründet wurde, etwa 5.900 Mitarbeiter, was bedeutet, dass fast jede dritte Stelle gestrichen werden soll. Wie WAZ Online berichtete, erfolgt der Abbau sozialverträglich durch Abfindungen und Vorruhestandsprogramme, wobei betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausgeschlossen sind.

Die Informationen über den Stellenabbau wurden den Mitarbeitern auf Betriebsversammlungen in Wolfsburg, Berlin und Ingolstadt mitgeteilt. Software-Entwickler sind von diesem Stellenabbau ausgenommen. Der Umbau der Softwaretochter, der unter der Leitung von Konzernchef Oliver Blume vorangetrieben wird, soll Cariad schlagkräftiger machen und eine Anpassung an die Rolle im Volkswagen-Konzern ermöglichen. Blume setzt dabei auf Kooperationen mit externen Partnern wie Bosch, Xpeng, Horizon Robotics und Rivian.

Neuausrichtung von Cariad

Cariad wird sich künftig auf zentrale Querschnittstechnologien konzentrieren, darunter autonomes Fahren, Infotainment, Cloud-Services, Datenverarbeitung und Back-End-Lösungen. Diese neue Ausrichtung soll die Rolle von Cariad in der globalen Softwarestrategie des Volkswagen-Konzerns sichern und folgen auf eine frühere Ankündigung, die Kosten um 20 Prozent zu senken und Stellen abzubauen. Zuvor hatte der Vorgänger von Blume, Herbert Diess, auf vollständige Eigenentwicklungen gesetzt, was zu Verzögerungen bei Modellanläufen führte.

In einer weiteren Entwicklung berichtete Auto Motor und Sport, dass Cariad insgesamt um ein Drittel schrumpfen soll, was einen geplanten Abbau von 2.000 Stellen umfasst. Dieser Umstrukturierungsplan wurde bereits vom Vorstand genehmigt, bedarf jedoch noch der Zustimmung des Betriebsrats. Mit jährlichen Ausgaben von knapp 4 Milliarden Euro, die auch bei einer reduzierten Mitarbeiterzahl von zwei Dritteln bestehen, sieht sich Cariad unter Druck, effizienter zu arbeiten und die gesteckten Ziele zu erreichen.

Die geplanten Einschnitte in der Belegschaft und die Umstrukturierung stehen im Kontext der bisherigen Zielsetzungen, die vorsahen, Cariad zum zweitgrößten Softwareunternehmen Europas nach SAP zu machen. Dies schloss die Anstellung von 10.000 Mitarbeitern und die Lieferung von 60 Prozent der Software für den Volkswagen-Konzern ein. Diese Ziele wurden bis heute jedoch nicht erreicht, und Verzögerungen bei Cariad führten bereits zu Verzögerungen bei wichtigen Modellreihen wie dem Porsche Macan und dem Audi Q6 e-tron.