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Alarmstufe Rot: Kliniken im Ostalbkreis kämpfen um Fachkräfte!

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist ein drängendes Problem, das auch die Kliniken Ostalb betrifft. Laut einem Bericht von Remszeitung liegt die Anzahl der Pflegekräfte in diesen Kliniken bei 729 Vollzeitstellen, was einen Anstieg von 666 Stellen innerhalb der letzten fünf Jahre darstellt. Dennoch ist dies nicht genug, um den Bedarf zu decken, denn der ärztliche Dienst erhöhte sich lediglich auf 357 Stellen. Prognosen des Statistischen Bundesamts besagen, dass bis zum Jahr 2038 rund 30 % der Erwerbspersonen das Renteneintrittsalter erreichen werden. Der drohende Wegfall dieser Arbeitskräfte kann nicht durch den Nachwuchs kompensiert werden; denn 94 % der deutschen Krankenhäuser konnten im Jahr 2023 offene Stellen in der Pflege nicht besetzen.

Die Kliniken Ostalb sehen sich gezwungen, aufgrund des Personalmangels Betten zu sperren oder ganze Abteilungen zu schließen. Im Jahr 2024 werden voraussichtlich 200 Mitarbeiter die Kliniken verlassen, was auf Kündigungen, befristete Verträge oder Ruhestand zurückzuführen ist. Hohe Anforderungen und psychische Belastungen wirken sich negativ auf die Motivation jüngerer Pflegekräfte aus. Im Rahmen der Bemühungen, die Situation zu verbessern, wird die Einführung von Personaluntergrenzen für Pflegekräfte und Ärzte als hilfreich angesehen, obwohl die Umsetzung als herausfordernd gilt. Auch die Zahl der Auszubildenden ist von 234 im Jahr 2020 auf 214 im Jahr 2024 gesunken.

Strategien zur Personalgewinnung und -bindung

Um den Herausforderungen entgegenzuwirken, haben die Kliniken Ostalb eine umfassende Personaloffensive ins Leben gerufen, die darauf abzielt, neue Mitarbeiter zu gewinnen und diese langfristig zu binden. Ein Konzept, das vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, wird in einer öffentlichen Sitzung des Verwaltungsrats präsentiert. Bis zum Jahr 2035 sollen über 900 Mitarbeiter, was 37 % der Belegschaft entspricht, altersbedingt ausscheiden. Derartige Entwicklungen führen dazu, dass die Kliniken zunehmend mit Personalmangel konfrontiert sind.

Der Großteil der Angestellten – 54 % – arbeitet in Teilzeit, wobei nur jede achte Pflegekraft bereit ist, ihre Arbeitszeit zu erhöhen. Die Gründe liegen in der hohen Belastung bei Vollzeitbeschäftigungen sowie in einer ungeregelten Dienstplanung. Die Kliniken Ostalb planen deshalb, Rufbereitschaftsdienste einzuführen und positive Erfahrungen aus Pilotphasen am Stauferklinikum auf alle drei Klinikstandorte auszuweiten. Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsumfelds, wie flexible Arbeitsmodelle und Gesundheitsförderung für die Beschäftigten, sind ebenfalls Bestandteil der Strategie.