
Im Markt Hohenwart, Landkreis Pfaffenhofen/Ilm, wurde mit der Umfahrung Weichenried ein wichtiger Verkehrsprojekte abgeschlossen, das die Lebensqualität in den innerörtlichen Gebieten deutlich verbessern soll. Wie die Bayerische Staatszeitung berichtet, reichen die Planungen für dieses Projekt bis in die 1970er und 1980er Jahre zurück. 1981 beschloss der Bayerische Landtag, das Paartal zu schonen, was auf eine Petition des Bund Naturschutz zurückgeht. Später wurde das Gebiet als FFH-Gebiet ausgewiesen.
Das Staatliche Bauamt Ingolstadt entwickelte verschiedene, teils umstrittene Trassenvarianten. Im Jahr 2005 wurde die Planfeststellung für die nördliche Linienführung beantragt. Eine ursprünglich geplante Tieflage der B 300 hätte erhebliche Auswirkungen auf das Paartal gehabt, was eine Umplanung nach sich zog. Am 14. März 2018 erließ die Regierung von Oberbayern den Planfeststellungsbeschluss ohne Einsprüche, was den Start der Ausführungsplanung ermöglichte. Der Bund gab Ende 2018 die Finanzierung frei, und der Spatenstich fand am 28. Oktober 2019 statt.
Details zur Umgehungsstraße
Die B 300, die täglich von etwa 12.000 Fahrzeugen, darunter 20% Schwerverkehr, befahren wird, ist nun von der letzten Ortsdurchfahrt zwischen der A 9 (Langenbruck) und der A 8 (Dasing) befreit. Der Bau der Umfahrung umfasste eine 4 Kilometer lange Gemeindeverbindungsstraße, zwei Rückhaltebecken, einen größeren Kanal sowie fünf Ingenieurbauwerke. Zudem waren archäologische Grabungsarbeiten und Kampfmittelräumungen erforderlich. Der Bau einer integralen Brücke begann im März 2020 und wurde noch im selben Jahr abgeschlossen. Die Gemeindeverbindungsstraße war Mitte 2021 fertiggestellt.
Im Jahr 2020 erfolgte eine 30-Meter-Erweiterung des Brückenbauwerks über den Lindacher Bach. Eine 375 Meter lange Lärmschutzwand wurde in Höhe Thierham errichtet, und ökologische Baustoffe, wie Holzbeton, fanden Verwendung. Der dreistreifige Ausbau im Westen wurde 2021 vollendet, während der östliche Abschnitt Mitte 2022 in Betrieb genommen wurde. Im August 2022 begann der Bau eines weiteren Brückenbauwerks für die Gemeindeverbindungsstraße nach Schwaig, dessen Fertigstellung noch für Ende 2023 geplant ist. Ab dem Frühjahr 2024 wird zudem eine neue Lärmschutzwand aus Porenbeton errichtet.
Die gesamten Kosten für die Baumaßnahme beliefen sich auf knapp 20 Millionen Euro, was unter dem genehmigten Rahmen von 23 Millionen Euro liegt. Die Umfahrung soll nicht nur die Lebensqualität der Anwohner erhöhen, sondern auch Schadstoffe und Verkehrslärm reduzieren sowie die Verkehrssicherheit verbessern.