
Im Kreis Stormarn haben die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft ver.di kündigte an, dass der Streik am Mittwoch stattfinden wird und mögliche Einschränkungen in sämtlichen Ämtern sowie öffentlichen Einrichtungen im Kreis zur Folge haben könnte. Dieser Schritt fällt in den Kontext weiterer Streiks in Lübeck sowie in den Kreisen Ostholstein und Herzogtum Lauenburg am gleichen Tag. Der Verband der kommunalen Arbeitgeber hat die Streiks als überflüssig bezeichnet.
Hintergrund des Warnstreiks sind die Gehaltsforderungen von ver.di, die eine Erhöhung der Löhne für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst anstreben. Nach dem Mittwoch wird ab Donnerstag eine Friedenspflicht in Kraft treten, was bedeutet, dass keine weiteren Arbeitsniederlegungen während dieser Zeit stattfinden können. In einem Ansatz zur Lösung des Konflikts soll eine Schlichtung zwischen der Arbeitgeberseite und der Gewerkschaft stattfinden, wie [NDR](https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kreis-Stormarn-Streiks-im-oeffentlichen-Dienst,regionnorderstedtnews2520.html) berichtet.
Warnstreiks und Forderungen auf bundesweiter Ebene
Über die Situation im Kreis Stormarn hinaus hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu weiteren Warnstreiks im gesamten öffentlichen Dienst aufgerufen. Diese Arbeitsniederlegungen betreffen nicht nur Dienststellen und Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, sondern auch Betriebe, die nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) geregelt sind. Der Ver.di-Vorsitzende Frank Werneke äußerte sich verärgert über die unzureichenden Angebote seitens der Arbeitgeber. An den Verhandlungen, die am 14. März in Potsdam begannen, sind über 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen beteiligt.
In der Vorwoche beteiligten sich rund 55.000 Menschen an den Arbeitsniederlegungen, um für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Am darauffolgenden Donnerstag nahmen etwa 20.000 Beschäftigte von Gesundheitseinrichtungen an einem Warnstreiktag teil. Besonders arbeiteten am Freitag viele Beschäftigte aus sozialen Einrichtungen und Pflegeberufen, insbesondere Frauen, für höhere Gehälter im Vorfeld des Internationalen Frauentags. Ver.di fordert eine Entgelterhöhung von insgesamt 8 Prozent sowie eine Mindesterhöhung von 350 Euro pro Monat. Zusätzlich werden höhere Zuschläge für belastende Schichtarbeit, drei zusätzliche freie Tage und ein „Meine-Zeit-Konto“ für mehr Zeitsouveränität gefordert, um die Attraktivität der Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst zu erhöhen, den Personalmangel zu bekämpfen und die Belastungen für die Arbeitnehmer zu reduzieren, wie [ver.di](https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++30c7d800-fd90-11ef-8ef0-9b1f5c9ea7d9) berichtet.